Selbst rauchen als Fetischist... Wie es begann

24.11.2022 14:52
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Hallöchen!

Neben vielen Nichtrauchern, die den Anblick von Rauchern, vor allem Raucherinnen, genießen, gibt es ja auch noch viele Raucher, die so empfinden.
Haben die schon angefangen mit dieser Leidenschaft im Hintergrund? So, wie bei mir?

Na dann, eine Geschichte:

Das Rauchen wollte ich eigentlich nie anfangen, weil ich es bis ins mittlere Teenageralter eher eklig fand. Auch in meinem Freundeskreis war ich als Antiraucher bekannt, der zwar die rauchenden Freunde irgendwie toleriert hat, aber bitte nur draußen und dann möglichst wenig...

Mit ungefähr 16 wollte ich es dann aber unbedingt auch mal probieren. Nicht, um erwachsen und cool vor den Kumpels zu wirken (was mit fast 16 ja auch etwas spät gewesen wäre, um sich als Bad Boy zu geben), sondern um einfach mal etwas unanständiges, "verbotenes", ja, etwas, " was sich nicht gehört" zu machen.
Das hat mich nämlich bei den Mädels so fasziniert, dieses "Rauchen mit Attitüde".

So fing es damit an, daß ich, als ich mal sturmfreie Bude hatte, geschaut habe, ob nicht irgendwo im Haushalt Zigaretten rumlagen. Da wurde dann eine abgezweigt und auf Backe gepafft. Es ging mir eigentlich nur um "so tun, als ob", richtig rauchen wollte ich gar nicht.
Das ist ja ungesund, teuer, macht süchtig und außerdem hätten mich die Kumpels sowas von ausgelacht, wenn ich als Antiraucher auf einmal rauche! Und erst recht wird man ausgelacht, wenn man nicht auf Lunge raucht...

Ich habe schnell immer mehr Gefallen an dem Spielchen gefunden, aber habe dann doch nur alle paar Wochen mal eine gepafft, wenn ich denn gerade allein zu Hause war und viel Lust drauf hatte und sich eine Zigarette klauen ließ.

Nach einiger Zeit brauchte ich diesen Kick, wohlgemerkt, wahrscheinlich nicht das Nikotin, sondern dieses "Tabu", das unanständige, aufmüpfige Rauchen, immer öfter. Lust war also immer vorhanden, Zeit mittlerweile auch regelmäßig durch meinen Stundenplan, nur Kippen waren nicht immer verfügbar. Also kaufte ich mir schließlich am Automaten meine erste eigene Schachtel, von der ich fast jede Woche einmal eine Ziggy nahm und morgens zuhause vor der Schule paffte, wenn ich später los musste als alle anderen.
Oft lagen zwischen den Zigaretten ganze 1-2 Wochen, und ich glaube sogar, daß ich am Ende die halbe Schachtel aus Spaß abgefackelt und weggeworfen habe. Schließlich wollte ich ja nie rauchen...

Trotzdem ging es schon bald wieder weiter mit gelegentlich geklauten Zigaretten...

Mittlerweile fand ich gerade Raucherinnen irgendwie sexy. Jetzt nicht die Verwandten und Familie, die alle beiläufig und unattraktiv aus Sucht rauchten, sondern die meist jungen Damen, die die Zigarette fast schon als modisches Accessoire benutzten, und, so kam es mir vor, teilweise bewusst provokant rauchten, zumindest aber auf einen gewissen Stil achteten.

Also kam die Lust wieder auf, diese Szenen quasi im Stillen nachzustellen, und dabei selbst mal eine zu rauchen. Paffen sah aber nicht so echt aus, daher hab ich mich entschlossen, mal auf Lunge zu probieren. Natürlich nur ganz selten, denn richtig rauchen wollte ich ja nicht. Ist ja nicht gesund, und außerdem hätten sie mich ausgelacht, den Antiraucher, der selbst anfängt!

An einem langen Wochenende gab es schon die Gelegenheit, meine Familie fuhr weg und ich war allein zuhause, weil irgendeine Aktion in der Schule lief, wo ich hin sollte.
Diesmal ging es gleich nach der Abfahrt meiner Eltern zum Kiosk, eine Schachtel West und ein Feuerzeug kaufen, und im elterlichen Schlafzimmer mit Blick auf den Garagenhof (sie hätten ja umkehren können, weil sie was vergessen hatten...) wurde diese Schachtel feierlich eingeweiht.
Geplant war, anzünden, paffen und dann Lungenzüge probieren, aber gleich beim ersten Zug hab ich vor Aufregung inhaliert, mich gewundert, daß ich nicht husten muß, und einen sehr hübschen Rauchkegel ausgeatmet, einfach so! Gleich noch mal probiert...und relativ unspektakulär geraucht! Natürlich, für mich war das schon sehr spektakulär, so was böses wie Rauchen in der elterlichen Wohnung zu machen, so, wie die "Bad Boys and Naughty Girls" im Bekanntenkreis ... Aber eigentlich hab ich nur ganz cool ohne Husten mal eben meine erste Zigarette ganz auf Lunge geraucht! Geil!

An dem abend hab ich noch zwei Zigaretten unter ständiger Beobachtung der Garage geraucht, bis der erlösende Anruf kam, daß meine Eltern am Ferienort angekommen waren und daher nicht ungeplant auf der Matte stehen werden.
Ab da habe ich, der ja gar nicht richtig zu rauchen anfangen will, mich ganz cool auf die Couch gelümmelt und vor dem Fernseher noch ein paar Zigaretten geraucht... Der Nichtraucher hat an seinem ersten Abend, wenn ich genau überlege, mindestens 6-7 Zigaretten geraucht! Ohne besondere Vorkommnisse, von einer extremen Erregtheit abgesehen, die natürlich auch stets mit der in der Spätpubertät üblichen Maßnahme der Selbstbefleckung behandelt werden musste...

Da war Rauchen also noch weniger körperliche Sucht, als mehr eine, im wahrsten Sinne des Wortes, "befriedigende" Tätigkeit. Im Nachhinein stellte sich das dann als der Fetisch heraus, denn der sonst übliche Gruppenzwang fiel ja weg, bzw. hatte ich ja eher den Zwang, mir keine Blöße vor den Kumpels zu geben.

Nach dem Ereignis habe ich wieder länger nicht geraucht, etliche Tage. Dann ging es wieder weiter mit gelegentlich geklauten Zigaretten, dann auch hin und wieder mal einer gekauften Schachtel.
Kurz darauf war ich "verwegen" genug, im Keller des Mietshauses, in dem mein Fahrrad stand und ich eine Bastelecke hatte, zu rauchen, nachdem ich bemerkt hatte, dort fast nie einem Nachbarn und schon gar nicht meiner Familie, die abends vor dem Fernseher blieben, zu begegnen.
Da wurde dann, zuerst selten, nervös und vorsichtig, und später dann öfter und regelmäßig, geraucht. Schnell pendelte es sich bei einer Zigarette morgens vor und nachmittags nach dem Schulweg ein, bald danach ergänzt durch weitere 1, 2, 3... Zigaretten abends beim "basteln" um Keller.
So langsam hielt eine Schachtel nicht mal mehr eine Woche...
Da mein Schulweg mit dem Fahrrad über Schleichwege führte, konnte ich auch da gelegentlich, und bald darauf auch täglich, eine kleine Raucherpause einlegen.
Immer noch habe ich vor allen Leuten mein Image als Nichtraucher gewahrt. Ich hatte zu viel Angst davor, ausgelacht und mit blöden Sprüchen bombardiert zu werden. Gerade als Heranwachsender ist man ja da empfindlich. Auch meine Eltern als starke Raucher hätten nie Ärger gemacht, wenn sie mich beim Rauchen erwischt hätten, erst recht nicht mit 16-17, damals völlig legales Alter zum Konsum von Tabakwaren wo man wollte.
Aber auch von denen hätte es sehr wahrscheinlich blöde Sprüche und Häme gegeben... wie sich viel später herausstellen sollte.
So habe ich dann regelmäßig, aber heimlich, fast jeden Tag zur eigenen Befriedigung mir ein paar Zigaretten geraucht.
Und wenn man schon mal heimlich raucht, dann probiert man sich auch durch die Marken. Auch die längeren Exemplare, die man sich bei der Damenwelt so wünscht, wurden ausgiebig getestet. Sieht ja keiner...
Mit dem Führerschein und dem eigenen Auto ergaben sich noch mehr Gelegenheiten, heimlich zu rauchen.
Dabei kam es zwischendurch immer noch mal vor, daß es mehrere rauchfreie Tage gab. Auf der Abschlussfahrt zum Beispiel habe ich mir in 14 Tagen genau eine Zigarette geschnorrt und das erste Mal vor Leuten aus der Klasse geraucht, was natürlich eine Riesengaudi war! Riesiges Gelächter, aber die blöden Sprüche hielten sich sogar in Grenzen.

Irgendwann mit 19-20 musste ich mir dann aber doch langsam eingestehen, daß ich zum waschechten Raucher geworden bin, der es nur vor seinen Eltern und den meisten seiner Freunde immer noch verheimlicht...
Zwei Gründe: Zum einen die Sache mit dem Antiraucher-Image, zum anderen der Fokus auf die sexuelle Stimulation durch den Akt des Rauchens. Außer mir wusste natürlich keiner, daß ich wegen des Fetisch rauche, aber unbewusst machte es die Sache peinlich... So, als ob einen Freunde oder Familie in kompromittierender Situation erwischt hätten.

Je länger ich heimlich rauchte, desto schräger würde natürlich das Eingeständnis vor den Freunden und Familie, aber es würde wohl sein müssen, oder ich müsste das Rauchen aufgeben, was aber schon nicht mehr so einfach ging.

Es kam, wie es irgendwann kommen musste: Nachdem ich bereits abends in meinem Zimmer rauchte, was lange meinen stark rauchenden Eltern nicht mal auffiel, ist dann doch der starke Geruch nach kaltem Rauch bemerkt worden.
Meine Mutter war sehr beunruhigt, denn wer mit fast 20 heimlich raucht, hat bestimmt noch ein ernsthaftes, anderes Drogenproblem. Das gab dann das befürchtete peinliche Gespräch mit blöden Sprüchen und Auslachen am Ende, was uch mir genau genommen redlich verdient hatte.
Mein Vater war da sehr cool, der hat das gar nicht kommentiert und von einem Tag auf den anderen einfach akzeptiert, daß jetzt abends noch einer mehr im Wohnzimmer raucht, als ob das schon immer so war. Die Großeltern waren genauso.
Und da meine jüngere Schwester bereits vor Jahren ihre Raucherei gestanden hat, damit sie fortan zuhause frei rauchen konnte, hat die nur den Kopf geschüttelt...
Mittlerweile kann ich darüber schmunzeln, so wie über peinliche Jugendfotos, die Eltern im Alter immer mal wieder so gerne hervorkramen.
Kurze Zeit nachdem ich auch offiziell zum Raucher geworden bin kam das Internet auf, und damit war ich sicher, daß ich diesen Rauchfetisch habe. Beruhigend ;-)
Tja, und mittlerweile ist es zur Hälfte die übliche Sucht, die auch die meisten anderen Raucher an ihr als Teenager entwickeltes Laster fesselt, und mindestens zur anderen Hälfte der Fetisch, der Rauchen, besonders bei Frauen, immer noch als eine sexy Angewohnheit sieht.


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26.11.2022 22:18
#2
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Diese Geschichte liest sich sehr gut. Sie hat einfach etwas tolles mit sich, wo man auch einfach zurück in die Vergangenheit gesetzt wird. Damals wo ich mit dem Rauchen angefangen habe, war es eben einfach nur den Mädels zu imponieren und cool zu sein.


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29.11.2022 11:30
#3
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So ähnlich geht's mir auch. Meine Familie besteht allerdings nur aus Nichtrauchern. In meinem Freundeskreis wissen es bisher auch nur diejenigen, die selbst rauchen. Ich mach es zwar nur ab und zu aber die Zigaretten möchte ich nicht missen


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