"In der Zehnten ging´s dann zum Praktikum",
erinnert sich die Kati,
"Unternehmen Spedition A. Horn,
mich fuhr morgens mein Vati".

Sie wurde Karla zugeteilt,
die einst Friseurin war.
Sie wirkt nicht gerade ungestylt,
doch hätt es satt von schönem Haar.

"Wir fahren heut von Leipzig
nur schnell bis Zella-Mehlis,
damit Du heut rechtzeitisch
wieder bei Dir daheem bist!".

"Saach, hättst Du was dageeschen,
wenn ich hier drinne qualme?
Ich kann Dir och eene geben (-´Ja, gerne!)
... Du fängst an mir zu gefallen!".

Karla lies das Fenster runter
und gab ihr ihr Feuerzeug.
Kati wurde endlich munter,
hat sich drüber gefreut.

"Fall Du dich fragst, warum ich rücksichtslos
meine Kippen aus´m offenen Fenster rauswerf´...
Nuja, zum einen müffelt´s bloß
und´s verstoppt am Ende ´n Sauger!
Weeste, ich nehm´ mein´ Ascher lieber
für mein´ ganzen Pfengelkram.
Wenn paar Kippen auf der Straße lieschen,
wer´n die von annern breet gefahr´n!".

Kati mochte Karla ratzbatz,
sie hatte das gewisse Extra.
"Meine Kleene, auffem nächsten Rastplatz
setzt Du dich mal hinters Lenkrad!".

Kati konnte ihr Glück kaum fassen,
sie durfte ein paar Meter fahren.
Sie rammte einen Schaukasten,
doch Karla nur: "Ich steh für alle Schäden g´rade!".

"Du musst dich erstmal reinfuchsen,
schlimmer wär´s gewesen, Du rammst ´nen Kippenautomaten!" -
´Da hätt mer aber Freifluppen!´-
"Niedlich, hör mal Mädel, die kannst von mir gern so auch haben!"

Karla gab ihr ihre Zigaretten,
"weil Du mir sympathisch bist!
Aber eins musst mir heilig versprechen:
Werd auch Du ´ne Truckerin!".

Nachmittags holt sie ihr Vater ab.
"Na komm schon, sag, wie war dein Tag?
Hat´s dir gefallen? Kamst klar mit allen?" -

"Papa, darauf kannst Du Gift nehm´n!" -
"Was Du ja, so wie´s riecht, getan hast..." -
"Ach Papa, die paar Kippchen..." -
"Kein Problem, schon alles klar, Schatz!".