You win!

16.10.2023 23:44 (zuletzt bearbeitet: 16.10.2023 23:52)
#1
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Titel spielt auf den Ausspruch aus "Tekken 3" an

Ich füttere mich mit Infos,
wie schädlich Rauchen ist.
Doch der Kampf gegen dich ist sinnlos -
Du schickst mir so manchen Augenblick,
wo eine Raucherin an der Ecke steht
und ihr Duft in meine Nase strömt.
Der Widerruf meines Gebets,
weil mich ihr Anblick betört.

Der Engel auf meiner Schulter
wird von dir weg getreten.
Sofort bin ich wieder voll da,
Du sagst: "Ich gehör´ zu deinem Leben!".

Die Bilder, die ich einst verbrannte,
werden aufs Neue bestellt.
Der Preis, dass ich dich verdammte,
ist: ich bezahle doppelt Geld.

Du lachst über meine Versuche,
mich nach Alternativen umzuschau´n:
Frauen mit Kaffee und heißen Schuhen,
doch wir beide wissen: Da fehlt was - ganz genau!

Je mehr ich von dir wegrenn´,
desto stärker zeigst Du dich.
Ich höre auf zu kämpfen,
verschreibe mich dir ewiglich.

Du bist mein ewiger Begleiter,
ich gebe mich dir voll hin.
Sollte man mich auf Elend verweisen,
machst Du mich dafür blind.

Ich halte dir die Treue -
und Du bist mein Verbündeter.
Und Du zeigst mir stets aufs Neue:
es hat alles einen Sinn gehabt.

Du bietest mir zu viele Dinge,
die ich nicht mehr missen will.
Ich leb´ mit deiner Schlinge,
indem ich mein Gewissen kill´.

Du tarnst diese dezent als Halstuch,
so kann ich mit dir leben.
Ich schwör´ dir dass es niemals mehr zum Fall kommt,
denn Du weißt, es wär´ vergebens.


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04.11.2023 19:43 (zuletzt bearbeitet: 04.11.2023 19:50)
#2
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Im ersten Teil kam der Fetisch, den ich hier personifiziert habe, nicht sehr gut weg. Das ist eben ein Teil der Empfindungen, die ich für ihn habe. Aber es gibt eben auch noch einen anderen, positiven Teil und dem widme ich mich im 2. Teil hier. Zur Begriffsklärung: Mit "Gummipuppen" meine ich Nichtraucherinnen.

Wie wär´ mein Leben nur verlaufen,
wären wir uns nie begegnet?
Wäre es ein Scherbenhaufen
oder wäre ich gesegnet?

Weißt Du noch, mit Anfang 20,
da gingen wir getrennte Wege.
Ich hatte einen frommen Anstrich,
wollte ein ganz normales Leben.

Ich hatte dich damals schon abgehakt,
Du warst bloß noch eine Jugendsünde.
Ich hätt´ damals echt nicht gedacht,
dass wir uns einmal wiederfinden.

Man hatte mir mein Herz gebrochen
und da hast Du mir Mut zugesprochen:
"Scheiß auf diese Gummipuppen! -
Du bist für Mehr geschaffen!".
Seitdem denke ich ununterbrochen,
dass diese mir nur Ärger machen.

Du hast mich an die Hand genommen,
mir neue Wege aufgezeigt.
Ballast aus meinem Schrank geworfen,
so manche Grenze ausgereizt.

Wo wär´ ich heute bloß
auf der damaligen Timeline?
Wäre ich ein Trauerkloß,
der jammert über sein Alleinsein?

Die Antwort darauf kenn ich nicht,
Du hast mir die Weichen gestellt.
Und ich sage es dir explizit,
dass es mir so weit bis hier gefällt.

Du gibst dich recht bescheiden,
du hättest nicht alleine daran Anteil.
Mit den anderen Begleitern
lebst und liebst Du das Zusammensein.

Doch stell dein Licht nicht unter den Scheffel,
das wird Dir nicht gerecht.
Denn ohne dich würde ich betteln,
dass ich ein bess´res Leben hätt´.


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13.01.2024 22:39
#3
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Teil 3: Karma?

Das Stück Bratapfel-Kuchen,
die Milch-Michl-Schokolade.
Wie konnte ich nur versuchen,
mich davon loszusagen?

Ich werd im Frühjahr joggen gehen,
bestell´ extra ´ne Trainingsjacke.
Der Preis dafür wie ein Gott zu leben,
ist halt nicht wenig grade.

Ich brauche die Lizenz zum Fressen,
will dafür alles liegen lassen.
Der Frust über den alten Job scheint längst vergessen,
will aufgeben mittags zu schlafen.

Lieber bin ich abends vollkommen platt,
nach meiner Zehn-Stunden-Schicht.
Dafür fresse ich mich mehr als satt -
und schaff´s trotzdem dass ich was (an Kilos) runterkrieg.

Ich bin Gefangener meiner Sucht,
der ich nicht entkommen kann.
Und ich bin mir voll bewusst,
es war mir stets vollkommen klar:

Was man aussät, erntet man.
Ist´s weil ich, wenn Frauen rauchen, gerne hab?

Ich begrüße deren Abhängigkeit,
während ich hoff dass sich meine verpisst.
Es zeigt sich die Gesetzmäßigkeit
vom göttlichen Gleichgewicht.

Doch was mir Raucherinnen bieten,
darauf kann ich nicht verzichten.
Weil ich alles an ihnen liebe,
bleibt mir nur, mich selbst zu richten -
mit stets steigenden Gewichten...
oder langen, harten Schichten.

Hätt´ ich doch ein normales Leben,
denke ich mir manches Mal.
Ohne all diese Probleme,
einem Fetisch dieser Art.

Doch was würde mir entgehen? -
Nein, das kommt gar nicht in Frage!
Nie wöllte ich so spießig leben -
ich bleib Dir treu bis zum letzten Tage.


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