Die Gründe für unseren Fetisch

Umfrage: Was trifft am bei euch ehesten zu?
Hypothese 1 - 1 Stimmen16.67%
 
Hypothese 2 - 1 Stimmen16.67%
 
Hypothese 3 - 0 Stimmen0%
 
Hypothese 4 - 1 Stimmen16.67%
 
Hypothese 5 - 0 Stimmen0%
 
Hypothese 6 - 0 Stimmen0%
 
Hypothese 7 - 0 Stimmen0%
 
Hypothese 8 - 2 Stimmen33.33%
 
Was anderes - 1 Stimmen16.67%
 
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15.09.2024 21:46
#1
ch

Wieso wirken rauchende Frauen auf Männer wie uns bloß so anziehend, wo das Rauchen doch von großen Teilen der Gesellschaft eher negativ wahrgenommen und zunehmend geächtet wird? Einfache Gründe sind schwer zu finden. Das Phänomen betrifft schließlich Raucher wie Nichtraucher und angesichts von gerade erst 500 Jahren Geschichte des Tabaks in Europa sollten evolutionsbiologische Ursachen weitgehend ausscheiden. Was könnte es also dann sein? Was verbinden wir mit Raucherinnen, was sie so attraktiv macht? Und wo gibt es Parallelen zum Sexuellen? Ein paar Hypothesen:

1) Rauchen kann hübsch und elegant aussehen. Zigaretten können zwischen den Fingern einer hübschen Frau wie ein modisches Accessoire wirken. Abhängig vom Typ der Frau und der individuellen Vorliebe des Betrachters werden unterschiedliche Sorten von Zigaretten als schön empfunden. Mal werden lange Zigaretten, Slims, All-Whites oder exotische bunte Zigaretten bevorzugt, mal eher die klassischen King-Size Corks. Manchmal ist es auch ein bestimmter Aufdruck. Dies kennt man auch von anderen Schmuckstücken. Einige Marken wie z. B. Vogue oder Eve bewarben sogar explizit ein besonders weibliches und elegantes Aussehen ihrer Zigaretten. Hinzu kommen die Packung oder das Etui, das Feuerzeug und die Tasche, in der sie alles verstaut. Beim Rauchen präsentiert sie das alles, wenn auch oft unbeabsichtigt, allen um sich herum. Auch der Rauchvorgang, also das Anzünden, das Ziehen, das Ein- und Ausatmen, das Halten, Abaschen und Ausmachen der Zigarette, kann lässig, elegant oder niedlich wirken. Es ist ein Spiel mit Feuer und Rauch. Jede Raucherin hat hier ihren eigenen Stil, der mehr oder weniger attraktiv wirken kann. Neben der Rauchtechnik, eventuellen Tricks etc. können dabei auch Mimik und Gestik eine Rolle spielen. Auch das Zusammenspiel der Optik mit dem Charakter kann relevant sein. Bei selbstbewussten Frauen oder Partymäusen kann das Rauchen leicht cool und glamourös, bei braven oder schüchternen dagegen schnell niedlich wirken.

2) Rauchen symbolisiert Freiheit, auch dank der vielen Werbekampagnen von Gauloises, Marlboro und Co. Es kann als Zeichen der Emanzipation der Frau verstanden werden. So bewarb die US-Marke Virginia Slims ihre Zigaretten lange Zeit als Torches of Freedom. Die Entscheidung für das Rauchen stellt für junge Frauen und Mädchen, insbesondere in Nichtraucherhaushalten, oft einen Tabubruch dar, der auch als Zeichen des Erwachsenseins und der Unabhängigkeit gesehen werden kann. Und viele Männer mögen eigenständige Partnerinnen. Wenn eine junge Frau mit dem Rauchen anfängt, kann es außerdem als Verlust ihrer Unschuld und als Zeichen des Erwachsenwerdens gesehen werden, ähnlich wie der Verlust der Jungfräulichkeit. Diese Analogie zum Sexuellen könnte auch das Interesse von Männern wecken. Verstärkt wird dies nochmal, wenn die Frau ansonsten eine sehr liebe und brave ist und das Rauchen ihr einziges Laster darstellt.

3) Rauchen hat auch etwas Intimes. Es macht die Atmung sichtbar und zeigt damit eine Verbindung zwischen dem Körper der Raucherin und ihrer Umgebung. Zudem wird beim Rauchvorgang die Aufmerksamkeit auf die Lippen und die Hände der Frau gelenkt. Hübsche Lippen und Hände wirken auf viele Männer attraktiv und ihnen kommt beim Küssen, Händchenhalten und anderen sexuellen Aktivitäten große Bedeutung zu. Zudem stellt das Rauchen oft ähnlich wie die Sexualität ein gewisses gesellschaftliches Tabu dar. Daher versuchen manche Frauen, ihr Rauchen vor anderen zu verheimlichen. Der Verdacht, dass sie heimlich raucht, kann eine hübsche Frau interessant machen und ihr eine geheimnisvolle Aura geben, insbesondere dann, wenn es sonst niemand von ihr vermuten würde. Es als einziger von ihr zu erfahren, kann dagegen ein Zeichen von Nähe und Vertrauen sein. Des Weiteren kann Rauchen an intimen Orten oder in intimen Situationen, z. B. morgens im Bett, nach dem Sex, im Bad, die Verbindung zur Intimität erhöhen. Gemeinsames Rauchen als Paar, geteilte Zigaretten und Rauchküsse können das noch verstärken.

4) Der Genuss und die Lust auf die Zigarette können eine Rolle spielen. Rauchen entspannt, regt an und setzt Glücksgefühle frei. Männer mögen es, wenn ihre Partnerin sich gut fühlt und ihr Lächeln oder ein verträumter Gesichtsausdruck beim Rauchen könnten Assoziationen mit sexuellen Erlebnissen hervorrufen. Eine Raucherin zeigt eine gewisse Neigung zum Genuss, zur Verführbarkeit und zur Impulsivität und ist nicht rein vernunftgeleitet, da Rauchen ja keinen pragmatischen Sinn hat. Diese Eigenschaften könnten sie für erotische Abenteuer interessanter machen. Eine Raucherin zeigt eine gewisse Neigung zum Genuss, zur Verführbarkeit und zur Impulsivität und ist nicht rein vernunftgeleitet, da Rauchen ja keinen pragmatischen Sinn hat. Diese Eigenschaften könnten sie für erotische Abenteuer interessanter machen.

5) Rauchen kann die soziale Interaktion fördern. Gemeinsames Rauchen schafft eine Verbindung und kann Freunde oder auch Fremde näher bringen. Rauchen kann ein Zeichen sein, dass sie Gesellschaft sucht und dazugehören will, gerade wenn sie normalerweise nur wenig raucht. Es erleichtert das Kennenlernen und wenn sie einen Mann nach Feuer oder einer Kippe fragt, könnte das unter Umständen auch auf ein Interesse zurückzuführen sein, Kontakt aufzunehmen.

6) Im Vergleich zu Alkoholismus oder illegalen Drogen, worauf vielleicht einzelne der hier genannten Eigenschaften auch zutreffen könnten, birgt Rauchen kaum akute Gefahr und hat in der Regel keine tieferen Persönlichkeitsveränderungen wie Aggressivität, Lethargie oder Depression zur Folge. Schwere gesundheitliche Schäden sind nur bei langem oder starkem Konsum zu erwarten. Wenn sie keine starke Raucherin ist und z. B. mit der ersten Schwangerschaft aufhört, hat sie ganz gute Chancen, ohne Lungenkrebs, COPD und Co davonzukommen. Das bedeutet weniger Abturns. Wahrscheinlich gibt es daher mehr Rauchfetischisten als z. B. Sauffetischisten.

7) Vielleicht doch noch ein kleines evolutionsbiologisches Argument: Da Rauchen der Schönheit und Gesundheit eher ab- als zuträglich ist, muss eine hübsche und gesunde, vielleicht sogar sportliche Raucherin von Natur aus sehr "gute" Gene haben, was für die Fortpflanzung schließlich optimal ist.

8) Zum Schluss wahrscheinlich das Wichtigste: Kindheitliche Erfahrungen, Tabakwerbung und Literatur oder Filme haben die Wahrnehmung von rauchenden Frauen positiv beeinflusst, bei manchen Männern wohl mehr als bei anderen. Trotzdem muss es ja eine Grundlage dafür geben.

Was meint Ihr? Welcher Punkt könnte bei Euch am ehesten zutreffen? Oder habt Ihr andere Ideen bzw. Erfahrungen?


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16.09.2024 07:26 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2024 07:30)
avatar  houmr
#2
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Zu diesem Thema, dem Thema Fetische im Allgemeinen, könnte man mehr als eine Hausarbeit schreiben, und ich glaube nicht, dass irgendjemand darüber nachdenken würde. Für mich ist es nicht nur ein Smoking-Fetisch, sondern z.B. Adidas-Nylon-Shorts (hauptsächlich „Beckenbauer“), die ich seit meiner Kindheit mag, ohne zu wissen, dass irgendjemand um mich herum sie trägt – meine ersten „unwiderstehlichen“ Erinnerungen stammen aus dem MAGNET-Katalog (sozialistisch). Äquivalent von Neckerman), wo es nur ein kleines Bild war. Ich kann nicht einmal andere Erklärungen für meine anderen sexuellen Interessen in der Vergangenheit finden. Wenn ich das offene Forum eines beliebten Fetischisten aller Art besuche, finde ich viele seltsame Dinge, von zerrissener Kleidung, zerschnittener Kleidung, Gummistiefeln, Gipsverbänden, Wollpullovern bis hin zum Nervenkitzel, wenn eine Frau auf etwas tritt. Ich habe irgendwo gelesen, dass der Ursprung in einer Kindheitserfahrung liegt, ähnlich wie Hunde lernen, Trüffel zu finden (wie in „Als du klein warst, hat deine Mutter geraucht, deshalb magst du es“), aber ich glaube nicht, dass das daran liegt Fall. Das glaube ich nicht. Ich bin zufrieden mit den Junkies, die ich habe, solch ein Zerreißen und Zerstören der Kleidung wäre finanziell anspruchsvoll... :-)


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16.09.2024 07:30
avatar  Malcolm
#3
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Hi!
Da hast du dir ja wirklich Gedanken gemacht. Dennoch denke ich bei mir, dass keine deiner Thesen so wirklich passt.

Für mich drückt eine Frau mit Rauchen entweder aus, dass sie die Gefahr einer Sache "ignoriert", also "über" dem Suchtstoff steht und keine Angst davor hat, oder fast schon konträr dazu, dass sie einer Sache "unterlegen" ist und sich wissentlich in ungesunder Abhängigkeit von etwas befindet. Ersteres finde ich definitiv deutlich anziehender, weil solche Frauen für mich in der Realität auch dating- bzw. beziehungstauglich wären. Frauen, die unter einer Nikotinsucht leiden und sehr viel rauchen, sind nur in Momentaufnahmen attraktiv aber niemals in der Gesamtbetrachtung.

Ich mag die Frauen, die wissen, dass es rational gesehen schlecht ist, gefährlich ist, Abhängigkeitspotential bietet aber doch recht selbstsicher und erhaben über ihrem Konsum steht und sich selten, dafür aber mit Genuss das Laster gönnt. Und ja, ich weiß, damit einem Rauchen überhaupt gefallen kann, ist wohl suchtpsychologisch eine gewisse Abhängigkeit erst die Bedingung.

Wie könnte man das als kurz und prägnant benennen? "Tabubruch" vielleicht. Also irgendwo doch paradoxerweise "Freiheit".


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16.09.2024 12:43
#4
10

"Tabubruch" trifft es für mich, ein bisschen auch "Freiheit".

Wobei der Tabubruch ja bedingt, daß man sich eine Freiheit nimmt, die man eigentlich nicht hat, sinst wäre das ja kein Bruch. (Was auch wieder quatsch ist, denn man hat ja die Freiheit zu rauchen, es ist nur nicht gerne gesehen, man tut es nicht, das gehört sich nicht... )

Also, etwas tun, was sich nicht gehört, frech sein, aufmüpfig. Das ist für mich der Kern des Reizes. Daß es irgendwie noch geil aussieht, wie der Rauch aus dem Mund kommt, wie die Lippen die Zigarette umschließen , das kommt noch dazu.

Also etwas "unanständiges" tun, noch dazu demonstrativ vor allen Leuten, und dann noch mit dem Mund - also, wenn man es so formuliert, ist es ja eindeutig ;-)


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16.09.2024 17:42
#5
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Im Grunde trifft jede Aussage bei mir zu, wenngleich vielleicht nicht mit jedem Detail (z. B. Slims betreffend).

Daher müsste ich die Hypothesen ranken. Was meinen aktuellen Stand angeht, ist definitiv #2 am zutreffendsten. Im Laufe meiner Fetischistenkarriere haben sich einige Auswüchse gebildet und eine davon ist das achtlose Wegwerfen der Kippen ("Flicking", "Littering"), mitunter einhergehend mit einem Austreten ("Crush"). Früher habe ich wahrscheinlich überhaupt nicht auf sowas geachtet, da das vollkommen normal war. Man hat uns zwar in der Schule eingetrichtert, man soll nicht mal ein Bonbon-Papier auf die Straße hauen, aber was die Kippen angeht, kann ich mich nicht erinnern, dass ich da jemals ein Bewusstsein dafür gehabt hätte. So waren die 90er halt.

Erst durch die zunehmende Political Correctness und von oben herab gedrückter Moral wurde das für mich sichtbar und interessant.

Abgestimmt habe ich jedoch für #8, da das Ganze halt mal in der Kindheit losging. Die Zigarettenwerbung, insbesondere von West und Gauloises, haben mich fasziniert. Sie waren in Sportzeitschriften, die ich wegen Fußballanalysen las oder in Klatschblättern wie der im MDR-Einzugsgebiet bekannten Super Illu, die ich mit dem Vorwand Kreuzworträtsel von meiner Mutter lieh. Auch riesige Plakate ebenjener Marken, die man vom Rücksitz des elterlichen Autos aus dem Fenster illernderweise bestaunt hatte.
Und dann noch der Film "Big", ein Frühwerk mit Tom Hanks, in dem er über Nacht vom Schuljungen zum 30jährigen mutiert. Seine Partnerin in dem Film, verkörpert von Elizabeth Perkins, hat dort immer wieder geraucht und ich dachte einfach nur "Warum macht die das?"... Es war so eine Mischung aus Angewidertsein, Fasziniertsein und sich Letzteres nicht eingestehen zu wollen...


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