Fetisch und Selbstreflexion

25.06.2023 13:42
avatar  Malcolm
#1
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Hallo,

zuerst mal finde ich es interessant, dass es anscheinend extrem viele Rauchfetischisten gibt. YouTube ist voll von entsprechendem Content und auch auf nicht speziellem Content melden sich immer mal wieder Männer, die diesen Fetisch haben.

Ich habe ihn natürlich auch, sonst wäre ich ja nicht hier. Nur stelle ich fest, die aller meisten sind da wesentlich "krasser" drauf als ich, scheinen mir "gewissenloser".

Auf die Gefahr, mich unbeliebt zu machen: Ich mag es nicht, dass ich diesen Fetisch habe. Ich habe ihn, ich habe meinen Frieden damit gemacht, für seine Sexualität und seinen Fetisch kann niemand(!) etwas. Nur für seine Aktionen ist man selbst verantwortlich.

Ja, Rauchen turnt mich an, ich beobachte schöne Frauen dabei gerne. Aber: Ich würde beispielsweise niemals von einer Freundin verlangen, für mich zu rauchen - auch nicht, wenn ich sie rauchend kennenlerne. Bei aller Begeisterung dafür vergesse zumindest ich nicht, dass man vom Rauchen ernsthaft krank werden und sterben kann.

Wenn eine Frau von sich aus entschieden hat, sie will rauchen, ist es ihre Sache und meine Freude. Lebe ich aber mit ihr zusammen und habe irgend eine Art Emotionalität ihr gegenüber aufgebaut, will ich nicht (mehr), dass sie es tut und sich damit selbst schädigt. Dafür gibt es einfach Dinge, die mir wichtiger sind, als eine sehr harte Erektion. Und dafür gibt es auch zu viele andere Dinge, von denen ich diese bekommen kann...

Steine werfen oder Gedanken teilen erlaubt, einen schönen Sonntag allen!


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25.06.2023 14:56
avatar  BJM
#2
BJ
BJM

Ich bin da voll auf deiner Seite. Ich kann das auch oft nicht nachvollziehen, was sich manche dabei denken. Ich bin auch nicht glücklich darüber Fetischist zu sein, aber so ist das nun mal.

Für mich macht dich das nur sympathischer und es zeigt mir, dass ich da auch nicht alleine mit meiner Ansicht bin.


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25.06.2023 17:23
avatar  Malcolm
#3
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Zitat von BJM im Beitrag #2
Ich bin da voll auf deiner Seite. Ich kann das auch oft nicht nachvollziehen, was sich manche dabei denken. Ich bin auch nicht glücklich darüber Fetischist zu sein, aber so ist das nun mal.

Für mich macht dich das nur sympathischer und es zeigt mir, dass ich da auch nicht alleine mit meiner Ansicht bin.


Danke für dein ehrliches Feedback! Du bist damit der Zweite, den ich lese, der mir den Eindruck macht, da verantwortungsvoll mit umzugehen.

Ich habe auf YouTube zum Beispiel dem Kanal "Kazy ASMR" eine Weile gefolgt, bis die Dame einen auf Only Fans machte und Geld für die Videos nahm. Das würde ich aus Prinzip niemals für Online-Prostitution (oder überhaupt Prostitution) ausgeben. Die fing - zumindest nach eigenen Angaben! - damals für EIN Video mit dem Rauchen an. Hat auf Wunsch für EIN Video gepafft. Danach haben ihre Fans ständig in den Kommentaren gebettelt wie die Kinder, dass sie weitere Videos machen soll. Und heute ist die Frau abhängig...

Finde ich zum Fremdschämen. Aber vielleicht ist der Fetisch bei manchen so extrem krass ausgeprägt, dass sie auch dafür nichts können. Für den Drang, nun unbedingt unbeteiligte zu beteiligten zu machen. Aber dann sage ich, das verletzt potentiell andere und man sollte diesen Leuten professionell helfen.


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25.06.2023 18:04 (zuletzt bearbeitet: 25.06.2023 18:23)
#4
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Auch ich habe mehrfach versucht, davon wegzukommen - vergeblich! Das bekommt man nie wieder raus. Nun also arrangiere ich mich damit. Allerdings sehe ich auch nicht ein, mich bis an mein Lebensende mit irgendwelchen Gewissensbissen oder Kompromissen rumzuplagen.

Wenn ich den Fetisch nicht loswerde, dann genieße ich ihn in vollen Zügen. Was bringt es mir denn, mich damit nur verrückt zu machen, wenn ich eh nix dran ändern kann?

Ich selber bin in der Grauzone. Auch ich mag es nicht, wenn Schwangere rauchen oder das Ganze einfach nur übertrieben wird.

Die Sucht selber ist aber definitiv ein Turn On. Keine Ahnung, wie man das psychologisch erklären will. Ob das irgendwelche Machtspielchen sind, dass man sehen will, dass eine Frau einer Sache "unterlegen" ist. Ganz ehrlich, ich will da nicht von so einem psychologischen Standpunkt ausgehen. Ich find´s einfach nur geil, warum auch immer.

Auch stehe ich ja auf Crushing und Flicking, was ja ein Teil von Umweltverschmutzung ist. Es ist dirty, es ist unkorrekt - und genau deswegen geil.

Wer ein absolutes reines Gewissen haben will, der ist hier sowieso nicht richtig. Es gibt tausend Dinge, die man anführen könnte, z. B. auch dass Tierversuche unternommen werden, wenn neue Zigaretten auf den Markt gebracht werden. Kinderarbeit usw...

Mir ist wichtig, dass eine Frau aus Genuss raucht! Wenn sie das nicht mehr tun möchte, dann ist sie für mich nicht mehr interessant. Ab einem gewissen Alter ist vielleicht der Zeitpunkt gekommen, wo sie aufhören könnte und es wäre mir egal. Aber da ich selber noch nicht in diesem Alter bin, verschwende ich auch keinen unnötigen Gedanken daran.

Es gibt sehr viele schwarze Schafe in unserem Fetisch! Pädos, Perverse oder einfach nur so irgendwelche Spinner bei denen man sich an den Kopf greift...

Nixdestotrotz bietet der Fetisch unendlich viel Fülle, Herzlichkeit und bereitet immer wieder tolle Momente, die man mitunter auch gerne "Wunder" nennen darf. Ich bin stolz darauf, diesen Fetisch zu haben und trage ihn mit Würde.

Und wenn man so will, sind andere Fetische/Vorlieben auch nicht besser. Die "normale" Pornoindustrie hat jede Menge Dreck am Stecken. Models sind abgemagert. Plastische Chirurgie ist auch nicht wirklich gesund. Man kann hernehmen, was man will. Entweder man macht sich verrückt - oder man lässt es sein.


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25.06.2023 23:50
#5
10

Auch ich würde den Fetisch manchmal gerne loswerden, da ich selbst wegen des Fetisch das Rauchen angefangen habe, und nun außer der unumgänglichen Sucht mich der Fetisch zusätzlich am Aufhören hindert.

Nach 32 Jahren Rauchen, davon 4 Jahre heimlich und selten, dann immer öfter, dann täglich, dann alltäglich... Merke ich natürlich am eigenen Leib die ersten Auswirkungen auf die Kondition, und zusätzlich ist nahezu meine gesamte Familie verschieden, viele davon vor der Zeit an Krebs, COPD, Herzinsuffizienz.

Ich genieße nach wie vor den Anblick einer sexy rauchenden Frau, bin aber "leider" mit einer Nichtraucherin zusammen, die ich aus gesundheitlichen Gründen auch nicht zum Rauchen bewegen will.
Das wäre im ersten Moment geil, dann kämen die Skrupel.

Wäre es nicht so ungesund und hätte irreversible Schäden zur Folge...
Die Schachtel könnte 20 Euro kosten, ich würde einem Mädel immer eine anbieten.

Ich mag ja auch andere, unanständige Dinge.


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26.06.2023 10:55
#6
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Die Frage ist aber: Was wäre denn, wenn Rauchen tatsächlich gesund wäre? So gesund wie Brokkoli oder ein Frischkornmüsli. Hätte es da überhaupt noch einen derartigen Reiz? Es ist eben auch genau der Faktor, der da mitschwingt.

Jeder hat wohl schon mal eine Frau erlebt, wo man schockiert war, dass die raucht. Und sowas ist eben halt auch faszinierend.

Man kann natürlich streiten ob Rauchen weniger schädlich ist, wenn man einfach nur genießt und seinen Fokus nicht auf die negativen Aspekte legt (Stichworte: Nocebo-Effekt, Selbsterfüllende Prophezeiung). Wenngleich ich sehrwohl an derartige Dinge glaube (inklusive Erfahrungen), bin ich da nicht naiv.

Und letzten Endes muss jeder einmal gehen. Ein Schulkumpel von mir ist mit Anfang 30 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Man weiß nie, wann es zu Ende ist. Man kann sich nicht sein Leben lang verrückt machen mit oder wegen irgendetwas.


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27.06.2023 19:02 (zuletzt bearbeitet: 27.06.2023 19:02)
avatar  Malcolm
#7
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Zitat von NoCigNoWoman im Beitrag #6
Die Frage ist aber: Was wäre denn, wenn Rauchen tatsächlich gesund wäre? So gesund wie Brokkoli oder ein Frischkornmüsli. Hätte es da überhaupt noch einen derartigen Reiz? Es ist eben auch genau der Faktor, der da mitschwingt.

Jeder hat wohl schon mal eine Frau erlebt, wo man schockiert war, dass die raucht. Und sowas ist eben halt auch faszinierend.



Da hast du tatsächlich einen guten Punkt. Ich weiß - wie vermutlich keiner! - nicht, was genau diesen Fetisch nun ausmacht. Ich kann bei mir kein Schlüsselerlebnis ausmachen, also keine Begegnung mit einer speziellen Raucherin.

Zum einen wird es der Tabu-Bruch sein. Man, und frau ganz besonders, "darf" nicht rauchen. Es gehört sich nicht. Und wieso nicht? Weil es stinkt und weil es hochgradig ungesund ist. Und es ist obendrein schlecht, weil es süchtig macht, und Süchte haben immer was davon, sich irgend etwas oder jemandem zu "ergeben". Das alles wäre wirklich nicht gegeben, wenn Rauchen gesund wäre.

Auf der anderen Seite: Mich geilt es überhaupt nicht auf, wenn Frauen noch härtere Drogen nehmen. Oder andere, ungesunde Sachen tun. Selbstverletzendes Verhalten ist für mich auch nicht sexy oder geil.

Eine andere Theorie (laut wiki) ist, dass die Zigarette den Phallus symbolisiert. Aber auch hier wieder: Blowjobs finde ich auch nicht reizvoll. Auf Pornos wichsen habe ich früher gemacht (was mental sehr ungesund ist, lasst es bitte sein!), dabei aber BJs nie angeguckt. Hat mich nie gereizt, nicht mal Blowjobs, bei denen die Frau parallel raucht.

Wenn ich intensiver drüber nachdenke, ist mein "Traumszenario" tatsächlich die Frau, die zwar raucht, aber eben nicht süchtig ist, sondern es aus "Genuss" tut, und sich und den Suchtstoff "beherrscht". Die diese "gefährliche" Sache gerne tut, ohne sich ihr zu "ergeben".

Und trotzdem wiederhole ich mich am Schluss: Auch eine Gelegenheits- oder Party- oder sonst welchen Anlass-Raucherin wollte ich nicht zur Partnerin, bzw., ich würde mir sehr wünschen, dass sie es ganz lässt. In einer Beziehung gibt es dann einfach wichtigeres und ich empfände es als bigott, von "Liebe" zu sprechen, gleichzeitig aber zu unterstützen oder mich daran zu erfreuen, dass die Herzdame sich selbst schädigt...


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27.06.2023 19:22
#8
10

Interessant!

Ich denke nicht, daß es wirklich das ungesunde und die Selbstschädigung an sich ist, die das Rauchen für mich attraktiv macht. Es ist eher einen Schritt weiter:
Rauchen ist "unanständig" und verpönt, zum einen, weil es andere unter Umständen belästigt, dann, weil es ein Genußmittel für Erwachsene ist, und natürlich auch, weil es ungesund ist.

Der Faktor "ungesund" sorgt also indirekt dafür, daß Rauchen geächtet ist, und das geächtete macht einen Teil des Reizes aus.

Der zweite Teil ist der Anblick, es strahlt irgendwie so eine Attitude aus, es ist schwer zu beschreiben...
Das verruchte Image aus insbesondere alten Filmszenen (Film Noire, obwohl überhaupt nicht mein Genre), das phallische, das laszive Spiel mit Zigarette und Rauch...

Ich hätte nichts dagegen, wenn man rauchen könnte wie ein maßvoller Mensch z.B. Bier trinkt: wenig, in Maßen, und höchstens gelegentlich mal über den Durst und nicht jeden Tag knülle und zu Gelegenheiten bis zum Verlust der Muttersprache.

Dementsprechend gestehe ich, den phallischen Zusammenhang auch gerne durch entsprechende Filmchen zur Stimulation zu nutzen.

Ja, wirkt auf den Belohnungsapparat im Brain genau wie andere Süchte, aber macht wenigstens keinen Krebs. Nach mittlerweile über 25 Jahren Internet bin ich da wohl schon gut beschädigt. :-)


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27.06.2023 22:48 (zuletzt bearbeitet: 27.06.2023 22:49)
#9
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Der Faktor "Sucht" und Gerne rauchen schließen sich nicht zwangsweise aus. Es gibt Frauen, die rauchen gerne und die mögen diesen Suchtfaktor - sicherlich nicht in dem Maß wie wir Fetischisten, aber viele Raucherinnen betrachten ja zum Beispiel die erste Kippe am Morgen oder die nach einem langen Flug/einer langen Zugfahrt als die beste.

Auch so Aussagen wie "Egal wie kalt das draußen ist: Kippe muss sein" oder "Ich brauche früh Kaffee und Kippe - ohne geht gar nix!"... Solche Äußerungen zeigen das Ausmaß der Sucht und werden dennoch nicht in einem negativen Tonfall gemacht.


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