Erst einmal ein Hallo in die Runde. 🙋♂️
Mehr oder minder bin ich durch Zufall auf dieses Forum gestoßen, und nachdem ich die letzten Tage mal mehr und mal weniger oft die Beiträge anonym gelesen habe doch angenehm überrascht. So fiel dann auch die Entscheidung mich zu registrieren.
Das ich nicht ganz alleine mit meinem "Tick / Fetisch" bin wusste ich bereits, jedoch ist es dann doch gleichzeitig schwer im deutschen Bereich gleichgesinnte zu finden und dies in einem vernünftigen Rahmen. Kurzum das Forum hier gefiel mir doch recht schnell.
Aber nun zu mir.
Fitte 46 Jahre, und bis vor ein paar Jahren immer ein getriebener des eigenen Fetischs.
So lange ich eigentlich denken kann, hatten Frauen die in meinem Umfeld geraucht haben eine gewissen Anziehung. Ob es nun meine Eltern und Großeltern waren oder auch später. So war es dann doch recht früh mit 12 oder 13 Jahren, das ich auch angefangen habe.
Gerade im Kindesalter war es natürlich dann nicht so, das ich das einordnen konnte. Durch gewisse Umstände war ich zu 95% als Kind immer bei meiner Großmutter, und ich weiß auch noch das ich recht früh meinen "kleinen Freund" angefasst und dementsprechend masturbiert hatte. Letzteres war mir damals aber auch nicht wirklich bewusst. Aufklärung fand nicht wirklich statt, ich weiß nur es fühlte sich gut an und so machte man eben weiter. Es gab Situationen da bekam meine Großmutter das auch mit, sie wusste wohl was ich da machte hat mich aber nicht zur rede gestellt.
Ich weiß auch noch das ich sie mal Fragte, warum sie raucht und sie meinte das es ihr gut tut, gefällt und das eben braucht. Da war also nichts verwerfliches. Es war einfach normal.
Natürlich wurde ich älter und reifer. Dementsprechend haben auch die meisten meiner Partnerinnen geraucht. Die einen mehr, die anderen weniger. Selten war eine dabei die nicht geraucht hat. Ich merkte auch irgendwann selbst, das da dann doch mehr Leidenschaft ist als es vielleicht sollte. Irgendwann so ab den 2000er Jahre kam ja dann auch das Internet.
Aber nach was suchen? So ausgereift wie heute war Google dann doch nicht, aber hier und da fand ich dann doch raus, das es ein Fetisch ist. Oder halt eben mehr. Trotzdem fühlte es sich für mich nicht als normal an. Und dementsprechend habe ich mich nie einer Frau anvertraut, einfach aus dem Grund nicht eine Ansage zu bekommen oder als nicht normal abgestempelt zu werden. Der ersten der ich es sagte, ist seit nun 8 Jahren meine Frau, und auch da dauerte es doch recht lange. Sie ist allerdings Kettenraucherin, und selbst wenn sie Nacht aufsteht für den Toilettengang muss erst einmal eine angesteckt werden.
Den Bogen zu schlagen um mich ihr anzuvertrauen viel mir aber auch schwer. Ihre Reaktion war aber mehr als nur ok. Ich hatte halt Bilder, Videos ihr gezeigt, das Gespräch gesucht. Ihr es erklärt. Auch das die Zigarette in Verbindung mit Sex mir sehr viel gibt. Mir ist es wichtig das meine Frau immer ihre Zigaretten hat. Zuhause sind es die Marlboro 100s, unterwegs die normalen. Ab und an auch mal Camel, ja mir sind sogar die Marken wichtig die sie raucht.
Aber warum habe ich dann doch so lange gebraucht? Ich schau einfach in die Gesellschaft, ob es nun Vegan, Öko und Gesund Only ist. Es nervt einfach. Es soll ja jeder halten wie er will. Aber das wir als Raucher immer mehr an den Rand gedrängt wurden, nervt mich schon richtig. Was auch dazu führte, das man teilweise bei Dates erstmal nicht sagte das man Raucher ist. Umgekehrt waren aber auch Frauen dabei, die es mir erst nicht sagten. Ich denke jeder hier im Forum kennt das Dilemma.
Ich muss nun nicht in einem vollgequalmten Restaurant sitzen, auch kann ich gut mal 2 oder 3 Stunde ohne Kippe. Aber wenn man mal irgendwo steht und eine raucht und direkt schräg angeschaut wird nervt einfach. Oder das wir zum Beispiel eben nicht raus zum rauchen gehen, sondern das in der Wohnung machen erschließt sich vielen nicht. Am Ende ist es aber unsere Sache.
Zusätzlich dann halt machte ich mir immer einen Kopf was man von mir denkt wenn ich die Katze aus dem Sack lasse. "Bist Du noch normal?" "Spinnst Du?", "Geh mal zum Therapeuten!". Nichts davon hat je eine zu mir gesagt, weil ich halt immer schwieg, auch weil ich selbst meine Zweifel hatte.
Aber wieso bekam ich dann bei meiner heutigen Frau nach 3 oder 4 Jahren die Kurve. Es war irgendwie Fluch und Segen. Irgendwann fragte sie mich was ich von Vapes oder Dampfern halte. Und ich sagte erstmal, das es nicht das gleiche wie das Rauchen ist und einfach wieder so ein neumodisches Ding. Dennoch hat sie sich einen bestellt und mal los gelegt. Zusätzlich aber auch geraucht. Als aber mal das Ding leer war hat sie sich aufgeregt, weil wir unterwegs waren. Mich hat es schon genervt seid sie das Ding hatte, aber ich sagte nichts.
Ich habe es dann auch zuhause mal gesagt, das mich der Geruch stört. Halt immer mal hier und da eine Bemerkung. Dann lief das Ding mal komplett aus und das wars dann auch. Das war dann auch der Tag als ich das Gespräch suchte. Ich plante das ganze für Abends wo wir beide Frei hatten. Kommt da wir beide Schichtdienst haben, leider seltener vor.
Ich fasste also meinen ganzen Mut zusammen und sagte "Hey es gibt da etwas über das ich mit Dir reden möchte, aber bitte verurteile mich nicht.". Sie schaute mich entgeistert an. Später sagte sie mir, das sie dachte das es eine andere gibt. Oder das ich unzufrieden bin.
Jedenfalls, und das war wie ein Befreiungsschlag, sagte ich ihr das ich kein Bock mehr auf das Dampfen habe und ich es viel mehr mag wenn sie normale Zigaretten raucht.
Zunächst konnte sie es nicht einordnen und fragte mich was ich damit meine. Ich schilderte ihr ein paar Situationen, wie die zuvor beschriebene wenn sie Nachts ins Bad geht. Oder wenn wir unterwegs sind, es egal welches Wetter ist sie ihre Zigarette braucht. Ich griff also verschiedene Situationen auf aus der Vergangenheit.
Auch das sie mich damals fragte, als wir zusammengekommen sind, ob es mich stört wenn sie in der Wohnung raucht. Die Reaktion dann war schon geil und schön zu gleich. Sie sagte halt, das sie einfach so ist. Und einfach ihre Zigaretten braucht. Sie das teilweise gar nicht merkt, das die eine Kippe aus ist und die nächste schon brennt.
Und da sagte ich zu ihr "Und genau das ist es war mir gefällt!". "Es ist genau das was Dich aus macht, und genau das was ich unter anderem an Dir liebe!.". Sie lächelte, aber lachte mich nicht aus. Dachte auch nicht das sie das tun würde, gleichzeitig aber auch Angst wie sie reagiert.
Bevor sie aber wirklich was sagen konnte, sagte ich "Warte ich zeig Dir was.". Ich nahm also ihr Tablet und zeigt ihr dann diverse Seiten mit Frauen die rauchten. Fragte sie ob ihr was auffällt.
Sie sagte dann das sie glaubt zu wissen was ich meine, und griff zu ihren Zigaretten und steckte sich eine an, direkt nach dem Zug gab sie mir einen intensiven Kuss und ich bin fast explodiert. Ich kann das nun nicht wirklich in Worte fassen, was in mir los war. Es war einfach geil.
Unser Gespräch ging noch sehr lange, auch Themen wie Marke etc. kamen dann auf den Tisch. Heute raucht sie Privat wie bereits erwähnt die 100s, auch wenn wir unterwegs sind oder im Sommer im Café draußen sitzen.
Auf ihrer Arbeit aus Zeit gründen, weiterhin die normalen. Die Fingernägel waren vorher schon immer gemacht, aber auch das sagte ich ihr. Also das mir das gesamt Bild wichtig ist.
Die Tage danach redeten wir noch viel darüber, aber das wurde weniger. Heute ist es unser Alltag. Es gibt im Bett nicht nur die Zigarette danach, sondern auch hier und da mal die Zigarette dabei. Klar aber spielt sie auch damit, wenn sie merkt das ich sie beobachte. Es ist einfach klasse.
Auch als ich ihr sagte, das ich es sehr mag das sie eben soviel raucht fasste sie gut auf. Ob es nun mehr geworden ist, darauf habe ich nicht wirklich geachtet. Aber ich bekomme ja in der Regel mit, auch wenn ich nicht im Zimmer bin, wenn sie sich wieder eine ansteckt.
Ja ich genieße es, und bin Dankbar darüber wie sie es aufgefasst hat. Sie hat selbst gesagt irgendwann, das sie es unter diesem Aspekt nie gesehen hat, aber absolut ok findet. Am Ende weiß zwar jeder das meine Frau raucht, aber nicht mein Geheimnis. Das soll auch so bleiben. Aber es ist schön, das sie weiß das sie mir damit mehr gibt als sie vorher nicht wusste. Gleichzeitig weiß ich seitdem auch was ich wirklich Jahrzehnte mit mir rumgeschleppt habe.
Heimlich Bilder und Videos schauen. Frauen beobachten aber nie drüber sprechen können, war schon eine größere Last als ich selbst gemerkt habe. Es war eben normal meine Neigung für mich allein auszuleben.
Ich habe die letzten Tage, wirklich viele Beiträge hier gelesen. Teilweise alle Seiten, und in vielen haben ich mich selbst gefunden. Manches hätte von mir sein können. Und klar weiß ich auch, es ist aber kein Zwiespalt, das es fragwürdig ist aus dem Gesundheitlichem Aspekt wenn man das Rauchen der Partnerin oder des Partners noch fördert indem man sagte "Rauch gerne mehr, das macht mich an bzw. gefällt mir.".
Von daher war es schön wieder die Bestätigung zu bekommen hier, nicht alleine zu sein.
Gleichzeitig auch ein Sorry das es vielleicht nicht gewöhnliche Vorstellung ist. Irgendwie war es auch von der Seele schreiben, und so schrieb ich diesen Text so wie es mir in den Sinn gekommen ist. Mit Sicherheit wird man noch auf das eine oder andere kommen, wenn man sich hier austauscht. Danke für die Plattform bzw. das Forum hier.
Gruß und noch eine gute Woche an alle.