Miriam und Sabine

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28.02.2024 18:45 (zuletzt bearbeitet: 28.02.2024 18:47)
#31
Ch

Sehr schöne Geschichte.
Schade dass es mit Miriam und Jakob nicht geklappt hat. Bin gespannt, wie es weitergeht. Miriam scheint langsam ein bischen Interesse zu finden. 😊


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03.03.2024 13:21
#32
de

"Schmeckt längst nicht so eklig wie Jakob gestern", musste Miriam einräumen, nachdem sie einige Male an der Zigarette gezogen hatte. Langsam aber sich stellte sich auch das Schwindelgefühl wieder ein, allerdings längst nicht so stark wie am vergangenen Wochenende. Während Sabine ihre Zigarette genoss und Miriam nach wie vor mit dem Ding zwischen ihren Fingern fremdelte, plauderten die Freundinnen zwanglos über die nächsten Wochen.

"Lass Dir Zeit, Miriam", sagte Sabine, als sie ihre Zigarette im Aschenbecher ausgedrückt hatte. "Wollen wir noch ein bisschen bummeln, wenn Du auch fertig geraucht hast?" "Gute Idee", stimmte die Angesprochene zu. "Wer weiß, wann wir wieder dazu kommen." Die beiden Frauen bezahlten ihre Zeche und klapperten gut gelaunt weiter durch die Fußgängerzone.

Nach einiger Zeit kramte Sabine ihre Zigaretten aus der Handtasche und bot ihrer Freundin eine an. "Danke, ich rauche nicht", entgegnete die prompt und prustete los. Auch Sabine verschluckte sich fast vor Lachen und zündete schließlich ihre Zigarette an, während Miriam das Angebot ausschlug.

Schließlich verabschiedeten sich die beiden und verabredeten sich, am Sonntag zu telefonieren. Sabine machte sich direkt auf den Heimweg, während Miriam zurück zum Buchladen lief und ihr Fahrrad holen wollte. Weil sie dort kurz vor Ladenschluss ankam, half sie ihrer Chefin noch beim Wegräumen der Postkarten, bevor sie nach Hause radelte.

Dank der sommerlichen Temperaturen der letzten Tage hatte sich Miriams kleine Dachgeschosswohnung ziemlich aufgeheizt. An Schlafen war für die junge Frau deshalb lange nicht zu denken, satt dessen saß sie auf ihrem Sofa, schaute fern und grübelte, ob sie der Sache mit Jakob vielleicht zu voreilig aufgegeben hatte.

Gegen Mitternacht zwang Miriam sich schließlich, schlafen zu gehen - erfahrungsgemäß war der Buchladen samstags besonders gut besucht. Außerdem würde sie bis zum Abend bleiben müssen, in der vergangenen Woche hatte das ihre Chefin übernommen.


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06.03.2024 11:13
#33
de

Im Gegensatz zu ihrer Brille blieben Miriams Klapperlatschen am nächsten Tag zu Hause; sie wollte ihren Füßen eine Pause von den hohen Hacken gönnen und ihren Nachbarn ein wenig Ruhe - schließlich konnten die meisten samstags ausschlafen. In ihren geliebten Birkenstocks, mit offenem Haar, wadenlangem Rock und einem luftig-legeren Oberteil schlich die junge Frau also förmlich durchs Treppenhaus und radelte zur Arbeit. Schon unterwegs bemerkte Miriam die drückende Schwüle. "Das kann ja heiter werden", befürchtete sie und sah sich schon zu Feierabend schweißgebadet den Laden abschließen.

Tatsächlich hielt das Wetter etliche Leute davon ab, in die Stadt zu gehen. Dadurch blieb der übliche Ansturm auf den Buchladen aus und die beiden Frauen verbrachten einen relativ ruhigen Arbeitstag. Auf dem Heimweg erledigte Miriam noch ihre Einkäufe und machte es sich schließlich auf ihrem Sofa bequem. "Hoffentlich hat Sabine einen schönen Abend", dachte sie etwas wehmütig an ihre Freundin. Zu gerne würde sie selbst auch - mit einem netten jungen Mann - ins Theater gehen; stattdessen setzte sie sich vor den Fernseher und schaute sich einige Folgen Mord mit Aussicht an. "Die Hauptdarstellerin raucht ja", fiel Miriam dabei zum ersten Mal auf.

Das erhoffte Gewitter am Samstagabend blieb aus, so dass auch der Sonntag drückend schwül begann. Voller Optimismus packte Miriam nach dem Frühstück ihre Badetasche, neben Badeanzug und Handtuch wanderten auch ein Buch, das leere Brillenetui und die Zigaretten hinein. Die junge Frau schwang sich auf ihr Fahrrad und machte sich auf den Weg zum Baggersee, um dort den Sonntag zu verbringen.

Schon von weitem musste Miriam feststellen, dass etliche andere Leute die gleiche Idee hatten: Rund um den See standen die Autos dicht an dicht, auch die Fahrradständer waren völlig überfüllt. "Ich will gar nicht wissen, wie das am Wasser aussieht", dachte Miriam resigniert und kehrte wieder um. Die Aussicht, wie eine Sardine in der Büchse am Strand zu liegen und sich auch im Wasser nicht wirklich bewegen zu können, verhagelte ihr die Lust auf einen Tag am Baggersee.

Für den Weg nach Hause wählte Miriam einen anderen Weg, der sie durch einen Wald und an einem Kneippbecken vorbeiführte. "Wenigstens die Füße will ich einmal abkühlen", beschloss sie und hielt an der Wassertretstelle an. Dort war sie tatsächlich allein und konnte so ungestört die Ruhe genießen und sich erfrischen. Nach einigen Runden im Tretbecken setzte Miriam sich auf eine Bank, legte ihre Füße hoch und holte ihr Buch aus der Badetasche.

Dabei fiel ihr Blick auf die Zigarettenschachtel, die sie verführerisch anzulächeln schien.


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18.03.2024 17:59
#34
de

Energisch schob Miriam den Gedanken an eine Zigarette beiseite und widmete sich der Lektüre. "Eigentlich ist das hier viel besser als am See", stellte sie nach einiger Zeit fest. "Hier bin ich allein, hab Platz, reichlich Schatten und meine Ruhe." Im Laufe des Tages lief die junge Frau noch einige Male durch das Tretbecken, genoss ihr Picknick und versank in ihrem Buch. Erst das ferne Donnergrollen am späten Nachmittag holte sie in die Wirklichkeit zurück und erinnerte sie daran, sich auf den Heimweg zu machen.

Rasch verstaute Miriam die Reste ihres Picknics und das Buch in der Tasche, schlüpfte wieder in ihre Sandalen und radelte nach Hause. Zufrieden mit sich und der Welt stieg sie die Treppen zu ihrer Dachgeschosswohnung hinauf. Als die junge Frau die Wohnungstür öffnete, schlug ihr die angestaute Hitze entgegen. "Alles richtig gemacht", freute sich Miriam über ihre Entscheidung, den Tag draußen zu verbringen. In diesem Augenblick setzte der angekündigte Gewitterregen ein und prasselte gegen die Dachfenster.

"Hoffentlich kühlt es sich ein wenig ab, dann lüfte ich erstmal gründlich durch", dachte Miriam und machte es sich auf dem Sofa gemütlich. Sie schrieb mit Sabine und erkundigte sich, wie es der Freundin im Theater ergangen war - an Telefonieren war durch den heftigen Regen nicht zu denken.

Als der Regen schließĺich aufhörte, dämmerte der Abend bereits. Um keine Mücken anzulocken, schaltete Miriam erst das Licht aus und öffnete dann die Fenster zum Lüften. In der dunklen Wohnung sitzen wollte sie jedoch nicht, deshalb entschied sie sich für einen kleinen Spaziergang in der Abendluft. Als sie im Flur in ihre Birkenstocksandalen schlüpfte, entdeckte sie ihre Badetasche auf dem Stuhl neben er Wohnungstür. "Die räume ich aus, wenn ich zurück bin", beschloss Miriam, griff aber spontan hinein und holte die Zigaretten samt Feuerzeug heraus.

Draußen stellte Miriam erleichtert fest, dass sich die Luft durch das Gewitter deutlich abgekühlt hatte. "Fast schon zu kühl, um noch so herumzulaufen", dachte sie und machte sich auf den Weg. Schon an der nächsten Straßenecke blieb sie stehen. "Was mache ich hier eigentlich?!", fragte sich Miriam entsetzt, als sie gefühlt wie in Trance und in Zeitlupe eine Zigarette aus ihrer Schachtel nahm und zwischen ihre Lippen steckte. Die junge Frau griff zu ihrem Feuerzeug und aktivierte es. Einigermaßen nervös und mit zitternden Händen führte sie die Flamme zur Spitze der Zigarette. Als die zu brennen anfing, nahm Miriam einen vorsichtigen Zug und ließ die Zigarette aufglühen.

Als sich ihr Mund mit Rauch füllte, blies die junge Frau ihn heraus und nahm direkt einen zweiten Zug. "Gar nicht so übel", stellte Miriam fest und achtete darauf, ob sich wieder ein leichter Schwindel einstellen würde. Sie liebte es, in Achterbahnen wie der wilden Maus hin und her geschleudert zu werden und dass ihr dabei regelmäßig ein wenig schwindlig wurde. Nach ein paar Zügen freute sie sich über ein ähnliches Gefühl, rauchte fertig und trat den Stummel schließlich auf dem Boden aus.

Widerwillig musste Miriam zugeben, dass sie diese Zigarette tatsächlich genossen hatte. Pflichtbewusst hob sie die Kippe vom Boden auf, um sie in den nächsten Mülleimer zu werfen. Nach der spontanen Pause fiel der Spaziergang deutlich kürzer aus als geplant; mit gemischten Gefühlen kehrte Miriam in ihre Wohnung zurück. Sie freute sich über die gute Luft, schloss die Fenster und räumte ihre Tasche aus.

Nach dem Abendessen telefonierte Miriam noch mit Sabine und freute sich, dass ihre Freundin ein schönes Wochenende verbracht hatte. Die beiden verabredeten sich für Donnerstag im Biergarten, bevor Miriam sich verabschiedete und schlafen ging.


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19.03.2024 18:42
#35
de

Die neue Woche begann für Miriam mit einer unangenehmen Überraschung: Ihr Fahrrad hatte einen Platten! "Hoffentlich schaffe ich den Bus noch", dachte sie wenig begeistert und klapperte in Richtung Haltestelle los. "Warum genau hab ich ausgerechnet heute die Holzsandalen angezogen?", fragte sie sich unterwegs. "Mit den Birkis bin ich doch eine Ecke schneller ..."

"Hallo, Miriam!", begrüßte die Chefin ihre Angestellte wenig später. Gemeinsam schoben die Frauen die Postkarten nach draußen und bereiteten die Kasse vor. "Sag mal, hast Du einen neuen Freund?", wollte die Chefin plötzlich wie aus heiterem Himmel wissen. "Wie kommst Du darauf?", fragte Miriam mit rotem Kopf zurück - auf diese Frage war sie überhaupt nicht gefasst gewesen. "Ach, ich dachte nur", erwiderte die Chefin lächelnd. "Deine Brille und die Klapperlatschen fallen schon auf. Kannst Du übrigens beides gut tragen, finde ich."

"Ach so, daher weht der Wind", dachte Miriam einigermaßen beruhigt. Sie hatte schon befürchtet, dass irgendwer sie mit Jakob gesehen hatte. So brachte sie sogar eine halbwegs schlagfertige Antwort zustande. "Danke für die Blumen, Chefin. Und keine Sorge - ich werd erstmal nicht schwanger. War nur letzte Woche mit einer Freundin shoppen, da hat sich das ergeben ..."

Nach diesem kurzen Plausch starteten beide Frauen gut gelaunt in ihr Tagwerk. Scheinbar hatte das reinigende Gewitter die Leute animiert, die Innenstadt zu besuchen, denn an diesem Tag fanden deutlich mehr Touristen den Weg in den Buchladen als sonst. In der Mittagszeit und vor allem am späteren Nachmittag bevölkerten etliche Stammkunden das Geschäft und holten ihre Bestellungen ab, die seit Samstag auf sie warteten.

Deshalb kam Miriam zum Feierabend nicht wirklich pünktlich raus und verpasste ihren Bus. "So ein Pech", ärgerte sie sich und wartete auf den nächsten Bus. Gegenüber vom Busbahnhof fiel ihr eine Plakatwand ins Auge. "Liberté toujours", versprach eine französische Zigarettenmarke. "Raucher sind Suchtis", überlegte Miriam irritiert. "Wie kann die Sucht nach einer Zigarette das Gefühl von Freiheit vermitteln?"

Zu Hause angekommen ließ Miriam sich direkt aufs Sofa fallen. "Boah, das war anstrengend", dachte sie und gab den Plan auf, sich am Abend noch um ihr Fahrrad zu kümmern. "Morgen ist auch noch ein Tag", beschloss sie und läuete den Feierabend ein.



Der Dienstag verlief einigermaßen ereignislos. Es war jedoch so ruhig im Laden, dass Miriam früher nach Hause gehen durfte und sich endlich um ihr Fahrrad kümmern konnte. Schnell stellte sie jedoch fest, dass es mit Flicken nicht getan sein würde: Reifen und Schlauch waren an einer Stelle löchrig wie ein Schweizer Käse. "Das muss ich neu machen", sagte Miriam geknickt und schob ihr Fahrrad zurück in den Ständer.

"Hi, kann ich Dir vielleicht helfen?", ertönte in diesem Moment eine freundliche Männerstimme. "Ich bin übrigens Ben und wohne auch hier im Haus", stellte sich die Stimme im nächsten Satz vor. "Hi, ich bin Miriam", erwiderte diese und drehte sich dabei um. Vor ihr stand ein durchtrainierter Mann in ihrem Alter. "Ist der groß!", staunte Miriam, denn trotz ihrer hohen Hacken überragte Ben sie noch um mindestens eine Handbreite.

"An sich gerne", beantwortete sie auch die Frage. "Ohne einen neuen Reifen ist da bloß nichts zu machen, fürchte ich." "Lass mal sehen", bot Ben an und beugte sich zum platten Reifen herunter. "Das sieht tatsächlich eher schlecht aus. Ich jobbe in einem Fahrradladen. Morgen arbeite ich, soll ich die Teile mitbringen? Wenn Du willst, helfe ich Dir auch beim Reparieren." Miriam errötete ob dieses unerwarteten Angebots. "Klar, sehr gerne. Morgen Abend zur selben Zeit?", antwortete sie und freute sich, als Ben zustimmte. Gut gelaunt klapperte sie nach oben und verbrachte den Abend vor dem Fernseher.


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19.03.2024 20:07
avatar  Malcolm
#36
Ma

Arbeite mal mit ChrisMarlboro und 100er_Liebhaber an einer gemeinsamen Geschichte. Die könnte nur gut werden!
Wer einen Wettbewerb zwischen euch dreien gewinnen würde, kann ich nicht sagen... wollte, ich könnte so texten...


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19.03.2024 22:36 (zuletzt bearbeitet: 19.03.2024 22:39)
#37
Ch

@ Malcom: vielen Dank für die Blumen

Falls Interesse besteht, können wir ja mal eine gemeinsame Geschichte schreiben.

@ deep purple: eine sehr schöne Geschichte. Liest sich gut und es gibt interessante Wendungen. Bin schon gespannt, wie es weiter geht.


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22.03.2024 15:26
#38
de

Weil ihre Chefin sich zu einem Seminar angemeldet hatte, musste Miriam am nächsten Tag alleine arbeiten. Sicherheitshalber nahm sie deshalb einen früheren Bus und freute sich, dass ihr Fahrrad abends wieder flott gemacht würde. Mit der Aussicht auf Bens Hilfe verging der Mittwoch wie im Flug, nicht zuletzt dank etlicher Kunden, die Miriam einen abwechslungsreichen Arbeitstag bescherten.

Dieses Mal erwischte sie sogar den früheren Bus und hatte vor dem Treffen im Fahrradkeller noch Zeit, sich ein wenig umzuziehen. Anstelle des Sommerkleids zog Miriam eine alte Latzhose an, die sie wirklich nur noch zum Renovieren oder für die Gartenarbeit bei Freunden trug. "Todschick geht anders, aber egal. Ich will auf keinen Fall einen auf Tussi machen", beschloss sie, schlüpfte wieder in ihre Birkis und machte wieder sich auf den Weg nach unten.

Miriam und Ben kamen nahezu gleichzeitig im Fahrradkeller an. "Schön, dass Du Zeit hast", lächelte sie ihn schüchtern an. Weil ihr die Absätze fehlten, musste sie dabei ziemlich nach oben gucken. "Der ist mal richtig riesig", stellte Miriam fest und holte ihr Fahrrad aus der Ecke. "Wollen wir das draußen reparieren?", schlug Ben vor. "Da ist mehr Platz und wir haben frische Luft. Außerdem kann ich dann bei der Arbeit eine schmöken, wenn es Dich nicht stört." Miriam stimmte zu; auch ihr stand der Sinn nach frischer Luft. Natürlich hatte sie nichts dagegen, dass Ben bei der Arbeit rauchte, draußen würde der Qualm außerdem schnell wegziehen.

Fasziniert beobachtete Miriam, wie Ben Tabak aus seiner Hosentasche holte und sich mit geschickten Fingern in Windeseile eine Zigarette drehte. Er steckte diese in den Mundwinkel, zündete sie an und nahm einen genüsslichen Zug. Während Ben rauchte, reparierte er Miriams Fahrrad ebenso geschickt wie er zuvor die Zigarette gedreht hatte. "So, fertig", verkündete Ben nach kurzer Zeit.

"Danke, Ben", sagte Miriam und wollte ihr Fahrrad wegräumen. "Mach mal lieber eine kurze Probefahrt, bevor Du das Rad wegräumst", schlug Ben vor. "Wegen Luftdruck und so ..." "Hm, Moment mal", erwiderte Miriam, der plötzlich eine geradezu verwegene Idee kam. "Wenn Du noch Zeit hast, begleite michdoch . Als Dankeschön würd ich Dich nämlich gern in den Biergarten einladen ..."

"Gefällt mir", sagte Ben sofort zu und strahlte über das ganze Gesicht. "Super, dann ziehe ich mich nochmal kurz um. In zehn Minuten wieder hier?", fragte Miriam nicht minder erfreut. "Passt", antwortete Ben und deutete auf seine schmutzigen Hände. In Windeseile stürmte Miriam nach oben und stieg wieder in ihr Sommerkleid. Auf dem Weg in den Flur bemerkte sie ihre Zigaretten auf dem Wohnzimmerschrank und stopfte sie in ihr Handtäschchen. Sie entschied sich für ihre Holzsandalen und klapperte fröhlich nach unten.

Gemeinsam radelten die beiden wenig später zum Biergarten und ergatterten einen der letzten freien Tische. "Es ist total nett, dass Du mich einlädst", sagte Ben und stürzte sich auf die Karte. "Wäre wirklich nicht nötig gewesen, aber ich freue mich ..." Miriam hatte ihren Begleiter schon während der Fahrt verstohlen beobachtet und sich gewundert, warum die beiden sich nicht schon früher begegnet waren. "Gerne", erwiderte sie schüchtern. "Du hast mich schließlich gerettet. Und außerdem ... außerdem ... scheinst Du ein netter Kerl zu sein, mit dem frau gerne ausgeht", fügte sie hinzu und bemerkte, dass sie leicht errötete.

"Warum werde ich immer gleich rot wie eine Tomate?", schimpfte Miriam mit sich. "Jetzt ist es eh egal", beschloss sie und lächelte Ben noch einmal an. "Hast Du vielleicht Feuer für mich?", fragte sie, während sie die Zigaretten aus ihrer Handtasche holte.


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22.03.2024 19:31 (zuletzt bearbeitet: 22.03.2024 19:33)
#39
Ch

Eine sehr schöne Fortsetzung
Miriam ist auf dem richtigen Weg


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24.03.2024 21:55
#40
de

Miriams Begleiter kramte sein Feuerzeug aus der Tasche, gab ihr Feuer und drehte sich eine weitere Zigarette. Die beiden saßen sich schweigend gegenüber, studierten die Karte und zogen immer wieder an ihren Glimmstängeln. Nach und nach entwickelte sich auch ein Gespräch. So erfuhr Miriam, dass Ben in der Nachbarstadt Literaturwissenschaften studierte und regelmäßig mit dem Zug zur Uni pendelte. "Ich hätte auch gern studiert", erinnerte Miriam sich und nahm einen für ihre Verhältnisse tiefen Zug. "Germanistik oder so", ergänzte sie, kämpfte gegen den Hustenreiz und blies den Rauch in die Luft. "Aber es ging nicht, deshalb habe ich eine Ausbildung gemacht und verkaufe jetzt Bücher."

"Möchtest Du denn noch studieren?", erkundigte Ben sich. "Ohne meinen Nebenjob käme ich auch nicht über die Runden, tatsächlich jobben viele Studenten ..." Miriam schüttelte den Kopf. Mit leuchtenden Augen erzählte sie von ihrer Vorliebe für Kinderbücher. "Tatsächlich träume ich manchmal von einer Buchhandlung nur für Kinderliteratur."

"Erzähl mir mehr von Deinen Träumen", sagte Ben. Er drückte seine Zigarette aus und freute sich, dass die Bedienung in diesem Moment die Getränke brachte. "Auf Dich und Deine Hilfe", prostete Miriam ihm zu und hob ihr Glas. "Nochmal vielen Dank für die Einladung", antwortete ihr Begleiter und nahm einen großen Schluck. Als kurz darauf auch Miriam mit Rauchen fertig war, brachte die Bedienung das Essen. Hungrig widmeten sich beide ihren Tellern, so dass sich eine gefräßige Stille ausbreitete.

Das änderte sich erst nach dem Essen. Miriam und Ben plauderten weiter über alles mögliche und bemerkten beide, dass sie auf einer Wellenlänge lagen. "Meine Freundin war am Wochenende mit ihrem Freund im Theater", erzählte Miriam mit sehnsüchtigem Blick. "Hmm", machte Ben nur und schien nachzudenken.

"Ich bin nun definitiv nicht Dein Freund", fuhr er nach einer gefühlten Ewigkeit fort. "Noch nicht", hätte Miriam fast gedacht. "Würdest Du trotzdem mit mir zu einer Art Theater gehen? An der Uni gibt es immer wieder Aufführungen. Die sind dann vielleicht nicht so professionell, passen aber ins Studentenbudget." "Sehr gerne", nickte Miriam und bremste gleichzeitig ihre Euphorie. "Denk an die Geschichte mit Jakob", dachte sie und beschloss, es definitiv langsamer angehen zu lassen.

Die beiden unterhielten sich prächtig und fanden immer wieder neue Themen, so dass keine Langeweile aufkam. Als Miriam von ihrem Ausflug an den Baggersee erzählte, musste Ben lachen. "Du hast vermutlich alles richtig gemacht", sagte er. "Wir waren am Sonntag einigermaßen früh am See und hatten ungefähr zwei Stunden, bis das Inferno über uns hereinbrach. Wir waren nur zu faul, wieder zu gehen - richtig Spaß gemacht hat es leider nicht. Hast Du eigentlich Sonntag schon was vor?", wollte Ben wissen und drehte sich eine weitere Zigarette.

Miriam überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. "Brauchst Du auch nochmal Feuer?", fragte Ben, bevor er seine Zigarette ansteckte. Zu ihrer eigenen Überraschung nickte Miriam. Sie legte ihre Zigarettenschachtel auf den Tisch und holte eine heraus. "Die vorletzte", stellte sie dabei fest und ließ sich Feuer geben. Ben zündete auch seine selbstgedrehte an und nahm einen Zug.

"Wollen wir zusammen eine Radtour machen, wenn das Wetter mitspielt?", schlug er vor. "Gute Idee", antwortete Miriam erfreut. "Was hältst Du von einem Picknick unterwegs?" "Da hör ich mich nicht nein sagen", entgegnete Ben und freute sich, dass er ihr Hilfe angeboten hatte. Zusammen überlegten die beiden, was zu einem guten Picknick gehört. "Wir haben beim Essen einen ziemlich ähnlichen Geschmack", stellte Miriam fest und zog einmal mehr an ihrer Zigarette. Neben Bens Gesellschaft genoss sie auch das leichte Schwindelgefühl, dass sich beim Rauchen einstellte. "Vielleicht kochen wir ja mal zusammen", dachte sie und widmete sich wieder ihrem Begleiter.

Über ihre Unterhaltung hatten die beiden völlig die Zeit vergessen und stellten überrascht fest, dass sich der Biergarten zusehends leerte. "Oh, schon so spät", staunte Miriam. "Es ist total schön mit Dir und ich könnte noch stundenlang hier sitzen. Wollen wir trotzdem los? Sonst komme ich morgen nicht aus den Federn." Ben stimmte zu, er musste unbedingt noch an einer Seminararbeit schreiben und diese bis Freitag abgeben. Also bezahlte Miriam und die beiden radelten nach Hause.

Zurück in ihrer Wohnung lag Miriam noch lange wach. Sie dachte über den vergangenen Abend nach und über Ben im speziellen. "Bei ihm hat es mich gar nicht gestört, dass er raucht", überlegte sie und erinnerte sich, dass Ben sich nach jeder Zigarette ein Pfefferminzbonbon in den Mund gesteckt hatte. "Ob er beim Küssen trotzdem noch nach Rauch schmeckt?"

Dabei fiel ihr ein, dass sie selbst auch geraucht hatte und das von sich aus. Miriam merkte, wie ihr abwechselnd heiß und kalt wurde. "Eine Zigarette noch, dann ist der Spuk vorbei", beruhigte sie sich. Im nächsten Moment ertappte sie sich beim Gedanken daran, ob sie sich sicherheitshalber Nachschub besorgen sollte. Unruhig wälzte sie sich im Bett hin und her und fand erst spät in den Schlaf.



Am Donnerstag verschlief Miriam und musste sich ziemlich sputen, um noch pünktlich bei der Arbeit zu sein. In aller Eile zog sie das Outfit vom Vortag wieder an und setzt automatisch ihre Brille auf. Zu guter Letzt stieg sie wieder in ihre Holzsandalen, die direkt neben der Wohnungstür standen. Im Treppenhaus bemühte Miriam sich, möglichst leise zu sein, holte ihr Fahrrad aus dem Keller und radelte in die Stadt.

Kurz vor Ladenöffnung schloss sie die Buchhandlung auf und bereitete den Laden für den Tag vor. Da die Kunden an den Tagen zuvor etliche Bücher bestellt hatten, kam im Laufe des Vormittags reichlich Ware an. Miriam war weiterhin allein, weil ihre Chefin erst spät vom Seminar zurückgekehrt war und erst am Nachmittag anfangen würde. Dementsprechend hatte sie gut zu tun, die Bestellungen zur Abholung vorzubereiten und zwischendurch Kunden zu bedienen. "Birkis wären wohl schlauer gewesen", stellte sie deshalb fest, als ihre Füße zu schmerzen begannen.

In ihrer Mittagspause gönnte Miriam sich beim Café nebenan einen Cappuccino und setzte sich draußen an einen der Tische. Während sie auf das Getränk wartete, klingelte ihr Telefon. Der Optiker rief an und meldete sich, weil die neuen Gläser bereitlagen. "Wir sind heute bis 19.00 da", fügte er hinzu und verabschiedete sich. "Das könnte ich nach Feierabend schaffen", überlegte Miriam. Sie schrieb Sabine, dass es etwas später werden würde, und widmete sich ihrem Cappuccino. Dabei wanderte ihr Blick immer wieder verstohlen zum Tabakladen gegenüber. "Ich kaufe keine neuen Zigaretten. Ich rauche nicht", bekräftigte Miriam noch einmal. "Eigentlich jedenfalls", fügte sie in Gedanken hinzu, bezahlte und ging direkt zurück zum Buchladen.

Nach der erholsamen Pause und dank ihrer Chefin überlebte Miriam den Nachmittag; sie fand zwischendurch sogar die Zeit, einmal nach antiquarischen Kinderbüchern zu schauen. "Vielleicht eine Mischung aus Antiquariat und Kinderbuchhandlung?", überlegte sie. "Zumindest die alten Schinken lassen sich auch im Internet gut verkaufen ..." Kurz vor Feierabend erwähnte Miriam dann, dass sie noch beim Optiker vorbeischauen und ihre neuen Gläser abholen wolle. "Dann los", sagte die Chefin. "Es ist wichtig, dass Du den Durchblick behältst. Ich räum hier gleich weg und mach zu. Bis morgen, Miriam."

Dankbar machte diese sich auf den Weg zum Optiker. "Geben Sie mir bitte ihre Brille, ich setzte die neuen Gläser ein", sagte der Optiker. Miriam nahm ihre Sehhilfe ab und bemerkte dabei, wie sehr sie sich daran gewöhnt hatte: Schlagartig kam ihr die Umgebung milchig und unscharf vor. "Krass", staunte sie und klapperte in ihren Holzsandalen nach draußen, um die Wartezeit an der frischen Luft zu verbringen. "Ungefähr eine Viertelstunde brauche ich", rief der Optiker ihr hinterher und machte sich an die Arbeit.

Miriam hingegen stand unschlüssig vor dem Geschäft und wusste nichts mit sich anzufangen. "Jetzt eine rauchen", schoss ihr durch den Kopf. Zum ersten Mal ärgerte sich Miriam darüber, dass sie keine Zigaretten dabei hatte. "Seltsam", dachte sie. "Dabei rauche ich doch gar nicht ..."


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26.03.2024 10:50
#41
de

Trotz der fehlenden Ablenkung verging die Viertelstunde und die junge Frau saß schließlich dem Optiker gegenüber. "Bitteschön", sagte der und hielt Miriam die Brille hin. "Die neuen Gläser sind deutlich stärker als die alten", erklärte er. "Es kann ein paar Tage dauern bis Sie sich daran gewöhnt haben. Wenn es gar nicht mehr geht, nehmen Sie die Brille einfach ab", fügte er hinzu.

Miriam platzierte ihre Sehhilfe auf der Nase und wusste sofort, was der Optiker gemeint hatte: Gefühlt sah sie jetzt alles doppelt so scharf und die Farben noch intensiver als mit der alten Brille! "Wow", staunte die junge Frau, während der Optiker den Sitz der Brille noch einmal prüfte. "Fast gut", stellte er fest. "Beim Einbau der Gläser habe ich das Teil wohl ein wenig verbogen. Eine Kleinigkeit würde ich noch anpassen. Darf ich?", fragte er und hielt seine Hand auf. "Wie bin ich bloß ohne zurechtgekommen?", staunte Miriam, nachdem sie ihre Brille noch einmal abgegeben hatte.

"Jetzt sollte sie perfekt sitzen", verkündete der Optiker, als er Miriam wenig später die Brille zurückgab. "Ja, das fühlt sich gut an", bestätigte die und war immer noch überwältigt vom neuen Seheindruck. Miriam bedankte sich, bezahlte und machte sich auf den Weg zum Biergarten, wo ihre Freundin sicher schon wartete.

Tatsächlich wartete Sabine bereits am Treffpunkt und hatte sich zum Überbrücken der Wartezeit eine Zigarette angesteckt. Miriam sah - dank ihrer neuen Gläser? - schon von weitem, dass ihre Freundin genüsslich rauchte. Das versetzte ihr einen kleinen Stich, hätte sie doch vorhin gern selbst eine Zigarette genossen. "Jetzt erst recht nicht", sagte Miriam sich und beschloss, an diesem Abend die Finger von den Zigaretten zu lassen.

Die beiden Freundinnen begrüßten sich mit einer herzlichen Umarmung und suchten sich dann einen freien Tisch. "Brauchen wir heute eine Windprobe?", fragte Sabine und grinste ihre Freundin frech an. Miriam errötete einmal mehr und geriet ins Stottern. "Ja ... bitte", gab sie zurück und streckte demonstrativ einen Finger in die Luft. Nach dieser kleinen Spitze drehte sich das Gespräch der beiden natürlich um Sabines Theaterbesuch mit Marek. "Es war wunderbar", schwärmte diese und genehmigte sich eine weitere Zigarette. "Du auch?", fragte sie Miriam. Die war alles andere als abgeneigt, schüttelte aber dennoch den Kopf. "Heute nicht", erinnerte sie sich.

Sabine beschrieb den Abend in aller Ausführlichkeit: Marek hatte sich für den Abend schick gemacht und Sabine mit einem Taxi abgeholt. Die Plätze waren hervorragend gewesen und das Stück sehr unterhaltsam. "Wir haben Tränen gelacht", erinnerte Sabine sich. "In der Pause kam er dann mit zwei Gläsern Sekt an und wollte mit mir auf den Abend anstoßen." "Wow", warf Miriam ein - so einen romantischen Abend wünschte sie sich auch sehnlich. "Nach der Vorstellung sind wir noch in eine Cocktailbar in der Nähe", führte Sabine weiter aus.

"Und danach?", hakte Miriam nach. "Gab's ne Zigarette - wie üblich", entgegnete Sabine lachend und blies den Rauch gen Himmel. "Jedenfalls hat er mir am Sonntag Frühstück ans Bett gebracht", setzte sie ihren Bericht fort. "Müsli, Obst, Joghurt und Brötchen." "So ungefähr war das bei Jakob auch", dachte Miriam. "Allerdings war das zweite Treffen der totale Reinfall."

In der Zwischenzeit hatte die Bedienung die Frauen mit Getränken versorgt. Die beiden prosteten sich zu und stießen auf ihre Freundschaft an, bevor sie Essen bestellten. "Wir haben dann noch ein bisschen auf seinem Balkon gechillt, kurz vor dem Gewitter war ich wieder zu Hause", beendete Sabine ihren Bericht. "Wie war Dein Wochenende? Kannst Du bei Mord mit Aussicht inzwischen mitsprechen?", neckte sie ihre Freundin.

Miriam lachte auf. "So schlimm ist es auch nicht", antwortete sie und erzählte von ihrem verunglückten Sonntagsausflug an den Baggersee. "Wenigstens hatte ich so meine Ruhe und bin mit meinem Buch weitergekommen. Am Montag hab ich dann gemerkt, dass ich mir dabei einen Plattfuß am Fahrrad geholt habe. Also bin ich mit dem Bus zur Arbeit", fügte sie hinzu. "Oh nein! Und jetzt?", erkundigte Sabine sich. Vor kurzem hatte sie einen Platten an ihrem Hollandrad und war beim Reparieren gescheitert.

"Glück im Unglück", grinste Miriam und geriet nun ihrerseits ins Schwärmen. Mit leuchtenden Augen erzählte sie von Ben, seiner Hilfsbereitschaft und der Reparatur ihres Fahrrads. "Aber das beste war die Probefahrt",strahlte Miriam. "Ich bin quasi über mich hinausgewachsen ..." "Erzähl mehr", ermunterte Sabine ihre Freundin und zündete sich eine Zigarette an. "Möchtest Du jetzt?", fragte sie Miriam, doch die lehnte ab und fuhr fort. "Ich hab ihn gefragt, ob er mich auf der Probefahrt begleitet, damit ich ihn in den Biergarten einladen kann. Er ist mitgekommen und wir hatten einen wunderschönen Abend am Tisch da drüben", sprudelte es aus Miriam heraus. "Und am Sonntag machen wir eine Radtour mit Picknick zusammen, da freue ich mich schon drauf", verkündete sie die nächste gute Nachricht.

"Cool", freute sich Sabine mit ihr. "Marek und ich sehen uns erstmal nicht, er ist das ganze Wochenende mit seinen Kumpels unterwegs", sagte sie und klang dabei kein bisschen traurig. "Aber rate mal, wer nächste Woche von Montag bis Donnerstag mit mir auf Lehrgang ist?", fügte sie freudestrahlend hinzu. Miriam nickte und schaute etwas wehmütig auf die Zigarette in Sabines Hand. "Dann drücke ich Euch beiden die Daumen, dass Ihr vom Seminar überhaupt was mitkriegt", erwiderte sie lachend. "Habt Ihr denn auf Doppelzimmer umgebucht?" "Das wär's", stimmte Sabine ins Lachen ihrer Freundin ein. "Ich werde berichten ..."

Mit Gekicher und guter Laune ging der Abend zu Ende. "Bis nächste Woche Donnerstag", verabschiedete sich Miriam schließlich und nahm ihre Freundin noch einmal in den Arm. "Selbe Stelle, selbe Welle. Ich drück Dir für Sonntag die Daumen", fügte Sabine hinzu. "Danke, dass ist lieb. Und Du bleib schön anständig", alberte Miriam und klapperte in ihren Holzsandalen zurück zum Buchladen, weil dort ihr Fahrrad stand.

"Ob Ben schon schläft?", überlegte sie, als sie nach Hause kam. Sie zog ihre Schuhe aus und schlich barfuß durchs Treppenhaus, um niemanden zu wecken. "Das hätte mir schon früher einfallen können", tadelte Miriam sich selbst und schloss ihre Wohnungstür auf. Sie stellte ihre Schuhe ab und lief ins Wohnzimmer, um ihr Handy zu laden. Dabei fiel ihr Blick auf die Zigarettenschachtel.


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28.03.2024 14:29
#42
de

"Die hätte ich vorhin beim Optiker gebraucht", dachte Miriam. "Und später im Biergarten." Sie erinnerte sich an den Spaziergang vom Sonntag und schaute auf die Uhr. "Eigentlich muss ich ins Bett. Aber da ist nur noch eine drin. Wenn ich die jetzt rauche, ist ein für allemal Schluss damit ..." Kurz entschlossen nahm Miriam die letzte Zigarette aus der Schachtel, schnappte sich ihr Feuerzeug und schlüpfte in die Birkis. Auf leisen Sohlen schlich sie wieder nach unten und zündete sich vor der Haustür die Zigarette an.

"Nicht so schlecht", befand Miriam nach den ersten vorsichtigen Zügen. "Hab ich mich etwa schon ans Rauchen gewöhnt?" Nachdenklich zog sie ein weiteres Mal und blies den Rauch in den Nachthimmel aus. "Ehrlich gesagt könnte ich mich daran gewöhnen", gestand sie sich zähneknirschend ein, als sich das Schwindelgefühl wieder ausbreitete. "Also zumindest hin und wieder, nicht so wie Sabine." Einige Minuten später drückte Miriam ihre Zigarette aus und kehrte in ihre Wohnung zurück. "Trotzdem: das war's", beschloss sie und beförderte die leere Schachtel zusammen mit dem Stummel in den Mülleimer, bevor sie sich ins Bett legte.



Am Freitag schüttete es wie aus Eimern. "Hoffentlich hört das bis Sonntag wieder auf", dachte Miriam und suchte nach ihrem Regenschirm. Trotz des Regens sollte es warm bleiben, deshalb entschied sie sich für eine knöchellange Jeans und ihre Zehentrenner. Der Schirm blieb unauffindbar, deshalb schlüpfte die junge Frau in ihre Regenjacke und setzt die Kapuze auf.

Dass sie auf dem Fußweg zum Bus und weiter zur Arbeit nasse Füße bekam, störte Miriam nicht. "Bin ja nicht aus Zucker, das trocknet schnell wieder", sagte sie sich. Lästiger waren da die Regentropfen auf ihrer Brille, die die Sicht trübten. "Ich muss den Schirm wiederfinden", beschloss Miriam, wischte die Gläser sauber und bereitete den Laden vor. Die Postenkartenständer blieben aufgrund des Wetters drinnen, dafür verlangte das Ladenlokal nach mehr Beleuchtung.

Das schlechte Wetter hielt den ganzen Vormittag über an und die Kunden zu Hause, so dass Miriam und ihre Chefin viel Zeit hatten, sich um die liegengebliebenen Dinge zu kümmern. Einzig die Paketboten lieferten unerschütterlich Pakete aus und versorgten auch die Buchhandlung mit neuer Ware. Miriam nahm die Sendungen entgegen, weil sie gerade an der Kasse stand. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass sich einer der Fahrer eine Zigarette anzündete, bevor er seine Sackkarre nahm und zum nächsten Laden weiterzog. Sie erinnerte sich an das Werbeplakat, das Rauchen mit Freiheit in Verbindung brachte. "Abwechslung bringt es in jedem Fall", stellte Miriam fest, da ihr Arbeitstag bis jetzt eher langweilig war. "Aber was mache ich mir überhaupt einen Kopf? ", fragte sie sich im nächsten Augenblick und schob die Gedanken beiseite. "Die Sache ist Geschichte ..."

Immerhin hörte der Regen auf, als Miriam in die Pause ging. Sie nutzte die Gelegenheit, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Ziellos lief sie durch die Fußgängerzone und blieb vor dem einen oder anderen Schaufenster stehen, kaufte aber nichts. Auf dem Rückweg kam Miriam auch am Tabakladen gegenüber der Buchhandlung vorbei. Sie überlegte kurz, hineinzugehen, entschied sich aber dagegen und ging wieder an ihre Arbeit.

Auf dem Heimweg erledigte Miriam ihren Einkauf; die Zutaten für das Picknick mit Ben standen dabei ganz oben auf ihrer Liste. Weil an diesem Abend viele Leute einkaufen gingen, zog sich die Schlange an der Kasse durch den halben Supermarkt. "Gut, dass ich nichts mehr vorhabe", dachte Miriam, als es gefühlt für einige Minuten gar nicht weiterging. Irgendwann hatte sie die längste Zeit gewartet und war kurz davor, ihre Waren aufs Band zu legen.

Miriam betrachtete die Auslage im Kassenbereich. Sie entdeckte Pfefferminzbonbons und musste an Ben denken. Im nächsten Moment fiel ihr Blick auf die Tabakwaren. Ein Detail stach dabei besonders ins Auge. "Die haben die Marke, die Sabine raucht", stellte Miriam fest. Sie wurde nervös und bemerkte, wie sie einen roten Kopf bekam. Wie in Trance griff sie zu und legte eine Schachtel aufs Band, drehte sich noch einmal um und legte auch Pfefferminzbonbons dazu.

"Geht es Ihnen gut?", fragte die Kassiererin besorgt, als Miriam an der Reihe war. "Ja, danke", entgegnete die abwesend und verstaute ihren Einkauf in den Taschen. Sie bezahlte, verabschiedete sich und fuhr mit dem Bus nach Hause. "Was hat mich bloß geritten, als ich die Kippen gekauft habe?", grübelte Miriam, nachdem die Einkäufe verstaut waren und sie die Zigaretten auf ihren Wohnzimmerschrank gelegt hatte.


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28.03.2024 15:48
avatar  Chris
#43
Ch

Wieder eine ganz tolle Fortsetzung. Eine wahnsinnig tolle uns spannende Geschichte, freue mich schon auf weitere Fortsetzungen.


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29.03.2024 17:44
#44
de

Als Miriam am Samstag aufwachte, schien wieder die Sonne in ihre Dachgeschosswohnung. Gut gelaunt machte sie sich fertig und auf den Weg zur Arbeit. Ein Blick auf den Wetterbericht ließ die junge Frau fröhlich pfeifen, denn alle Prognosen versprachen für Sonntag bestes Wetter. Beschwingt schnappte sich Miriam ihre Holzsandalen, ging barfuß durchs Treppen und zog die Schuhe erst unten an. Voller Vorfreude auf die Radtour mit Ben radelte sie zur Arbeit und hoffte, dass der Tag schnell vorübergehen würde.

Glücklicherweise war Miriams Chefin auch im Laden, denn die Kunden gaben sich die Klinke in die Hand. Bis zum frühen Nachmittag konnte keine der beiden Frauen auch nur an eine kurze Pause denken. "Sitzen", dachte Miriam nur, als sie endlich einmal kurz durchschnaufen konnte. Im Café nebenan ergatterte sie den letzten freien Tisch und bestellte sich eine kalte Cola. Als Miriam vom Nachbartisch das Klicken eines Feuerzeug hörte und kurz darauf Rauch aufstieg, dachte sie an die Schachtel auf ihrem Wohnzimmerschrank. Auch der Slogan "1 Herrensalon - 25 Haarschnitte - 5 Minuten Freiheit" kam ihr wieder in den Sinn und sie fragte sich, ob da vielleicht doch etwas dran sein könnte.

Nachdenklich klapperte Miriam ins Geschäft zurück. Dank der Geräusche wusste ihre Chefin gleich Bescheid, dass ihre Mitarbeiterin wieder zurück war. "Dann mach ich jetzt Pause", rief sie Miriam aus dem Lager zu und verschwand durch den Hinterausgang. In der zweiten Tageshälfte normalisierte sich der Kundenandrang. Miriam hatte reichlich zu tun, solange sie noch allein im Laden stand. Als sie wieder zu zweit waren, wurden die Frauen gut mit den Kunden fertig, so dass niemand sonderlich lang warten musste.

Zum Feierabend war Miriam dennoch ziemlich geschafft. Sie räumte auf und freute sich auf den Feierabend. "Heute geht es früh ins Bett und morgen zum Picknick", freute sie sich und wollte sich verabschieden, doch ihre Chefin hielt sie auf. "Wenn Du magst, bleib Montag zu Hause", bot sie ihrer Mitarbeiterin an. "Du hast in letzter Zeit viel gearbeitet, den freien Tag hast Du Dir verdient."

"Danke", strahlte Miriam - jetzt würde sie am Sonntag wirklich nicht an die Arbeit denken müssen. Sie wünschte ihrer Chefin ein schönes Wochenende und radelte nach Hause. Schon auf dem Weg überlegte sie, was sie für das Picknick als erstes vorbereiten würde. "Erst die Hackfleischbällchen, die brauchen nicht so lang im Ofen", entschied Miriam. "In der Zwischenzeit bereite ich den Kuchen vor und schiebe den anschließend in die Röhre."

Trotz ihrer Müdigkeit kümmerte sich die junge Frau zu Hause sofort um das Picknick. Eine gute Stunde später waren die Köttbula fertig und der Kuchen im Backofen. "Der braucht mindestens ne halbe Stunde", sagte Miriam sich und sah sich um, was sie noch erledigen könne.

"Planänderung", beschloss sie, als sie die Zigarettenschachtel entdeckte. "Wenn ich die Ziggis schon gekauft habe, kann ich sie auch rauchen. Außerdem will ich jetzt wissen, was es mit den fünf Minuten Freiheit auf sich hat." Miriam griff nach Zigaretten und Feuerzeug, schlüpfte in die Zehentrenner und ging nach unten. Aufgeregt entfernte sie die Folie um die Schachtel und mühte sich, die erste Zigarette zu befreien. "Geschafft", atmete sie auf, als der dünne weiße Stab zwischen ihren Lippen trohnte.

Mit einem leisen Klick zündete das Feuerzeug und Miriam ihre Zigarette an. "Läuft", freute sie sich und pustete den Rauch in die Luft; nach ein paar Zügen fühlte sie auch den leichten Schwindel wieder. "Nach so einem Tag tut das tatsächlich gut", befand Miriam, als sie fertig geraucht hatte und zurück in ihre Wohnung ging.

Vorsichtshalber wusch sie sich die Hände, bevor es wieder an die Vorbereitung des Picknicks ging. Miriam suchte Geschirr und Besteck zusammen und packte auch zwei Flaschen Wasser in den Korb, während der Kuchen im Ofen war. "Noch ein paar Servietten, die Köttbulla und gleich der Kuchen, dann bin ich fertig. Ben bringt ein paar Brötchen und Käse mit, das wird hoffentlich ein schöner Tag", sagte sie sich und legte das Holzstäbchen bereit, um den Kuchen zu prüfen.

Gedanklich war Miriam schon bei ihrem Outfit für den nächsten Tag. "Radfahren geht mit Shorts ziemlich gut, andererseits ist ein Kleid natürlich schicker. Jeans sind perfekt, wenn es nicht ganz so warm ist. Da passt dann auch ein T-Shirt zu und im Notfall eine Jacke", überlegte sie. "Falls es richtig warm wird, sollte ich Badesachen mitnehmen. Die packe ich schnell noch ein ..."

In diesem Moment meldete sich auch der Kurzzeitwecker, dass der Kuchen fertig sein könnte. Miriam holte das Backwerk aus dem Ofen, prüfte es mit dem Holzstäbchen und war zufrieden. "Perfekt, der darf jetzt abkühlen. Ich leg noch ein Messer raus, dann geht's ins Bett. Morgen entscheide ich, was ich anziehe. Auf keinen Fall Socken, das steht schon fest ...", nahm sie sich vor und beschloss, am nächsten Morgen früh aufzustehen - sie hatte das dringende Bedürfnis, sich für das Picknick die Zehennägel zu lackieren.


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02.04.2024 18:17
#45
de

Wie auch Ben wurde Miriam am Sonntag ohne Wecker wach. Obwohl sie "nur" für ein Picknick verabredet war, gönnte sie sich eine ausgiebige Körperpflege und lackierte sich ausnahmsweise die Fußnägel. Weil der Wetterbericht sommerliche Temperaturen versprach, entschied sie sich für ein luftiges Sommerkleid. Miriam setzte ihre Brille auf und kontrollierte zum x-ten Mal ihren Picknickkorb. "Alles drin", stellte sie beruhigt fest. "Bleibt nur noch die Schuhfrage ..." Unschlüssig, ob sie den bequemen Zehentrennern den Vorzug geben oder sich in hohen Hacken zumindest halbwegs mit Ben auf Augenhöhe begeben wollte, lief die junge Frau in ihrer Wohnung auf und ab. Dabei fiel ihr Blick auf die Zigaretten - wie schon seit Tagen lagen die auf dem Wohnzimmerschrank. "Besser ich hab als ich hätte", beschloss Miriam und ließ die Schachtel in den Korb fallen.

"Auf längeren Strecken fehlt mir in den Holzsandalen der Halt", überlegte sie, zog ihre Birkenstocksandalen an und die Wohnungstür hinter sich zu. Mit dem Picknickkorb in der Hand brauchte Miriam ein wenig länger nach unten als sonst, so dass Ben kurz vor ihr im Fahrradkeller eintraf und sein Bike nach draußen schob. "Guten Morgen, Frau Nachbarin", begrüßte er Miriam und lächelte seine Begleiterin freundlich an.

Die erwiderte die Begrüßung und lächelte ein wenig schüchtern zurück. "Der ist wirklich groß!", stellte sie dabei einmal mehr fest und dachte darüber nach, doch noch die Schuhe zu wechseln. Als Miriam aber sah, dass auch Ben in Birkenstocks unterwegs war, verwarf sie den Gedanken und packte ihren Korb aufs Fahrrad. "Los?", fragte Ben, als beide abfahrbereit vor dem Haus standen. Miriam nickte und die beiden machten sich auf den Weg.

Ben lotste sie abseits der Hauptstraßen aus der Stadt heraus und steuerte einen nahegelegenen Wald an. Zu Miriams Freude führte die Route durch Felder und an Viehweiden vorbei, die Stadt mit ihrem Lärm, der Hektik und den vielen Leuten geriet schnell in Vergessenheit. "Wie im Urlaub", sagte sie und strahlte. Die Sonne meinte es an diesem Tag wieder besonders gut und schien vom wolkenlosen Himmel. Deshalb waren die beiden froh, als sie im Wald angekommen und im Schatten vor der Hitze geschützt waren. "Gleich geht es ein bisschen bergauf, aber es lohnt sich", kündigte Ben und drosselte sein Tempo ein wenig.

Miriam hielt sehr gut mit und fuhr den Anstieg problemlos hoch. "Gut, dass das nicht in der prallen Sonne ist", atmete sie dennoch auf und wartete gespannt, was sich denn lohnen würde. Ben überholte sie und bog um eine Kurve. "Voila", sagte er und machte eine ausladende Geste. "Die Burgruine!", erinnerte sich Miriam. Zu Grundschulzeiten war sie einige Male dorthin gewandert, aber das hatte damals eine gefühlte Ewigkeit gedauert.

Die beiden stellten ihre Räder ab und fanden ein schattiges Plätzchen inmitten der Ruine, allem Anschein nach waren sie die einzigen Besucher. "Ein wirklich schöner Platz für ein Picknick", schwärmte Miriam und breitete die Decke aus. Auch Essen und Getränke waren schnell ausgepackt, so dass die beiden es sich auf der Decke gemütlich machen konnten. "Gefällt es Dir?", wollte Ben wissen. Da er in einer anderen Stadt groß geworden war, war die alte Burg für ihn ein sehr mystischer Ort. "Und wie", antwortete Miriam und erzählte, wie sie als kleines Kind hier mit ihren Klassenkameraden Verstecken gespielt hatte. "Damals sind wir hergelaufen, das kam uns immer ziemlich lang vor. Mit dem Fahrrad ging es ja richtig schnell und der Weg war toll."

Während die zwei sich stärkten, entwickelte sich eine muntere Unterhaltung. "Man könnte meinen, wir kennen uns schon ewig", staunte Miriam über die Vertrautheit zwischen den beiden. Ihre anfängliche Nervosität verflog zusehends und wich einer unbekümmerten Leichtigkeit. Auch Ben legte seine Zurückhaltung mehr und mehr ab und genoss den Tag von ganzem Herzen.

"Stört es Dich, wenn ich eine schmöke?", fragte er Miriam nach dem Essen. Die hatte zwar mit der Frage gerechnet, dennoch versetzte sie ihr einen leichten Stich. "Warum werde ich schon wieder rot wie eine Tomate?", schalt sie sich und schüttelte den Kopf. "Fehlt nur noch, dass auch noch anfange zu zittern ..." Sie packte sie das Essen wieder ein und beobachtete fasziniert, wie Ben sich mit gewohnt flinken Fingern eine Zigarette drehte.

"Hallo? Erde an Miriam?", hörte sie seine Stimme wie durch Watte. Sie zuckte zusammen und hatte das Gefühl, von ganz weit weg wieder zurück auf die Picknickdecke gebeamt zu werden. "Ja", antwortete sie tonlos. "Alles okay bei Dir?", erkundigte sich Ben besorgt. "Jaja", wiegelte Miriam eilends ab und hoffte einmal mehr, nicht allzu rot zu werden. "Ich war gerade nicht ganz bei der Sache, entschuldige bitte." "Hab ich gemerkt", sagte Ben lachend. "Ich wollte nur wissen, ob Du auch Feuer brauchst. Ladies first, Du weißt schon. Da bin ich altmodisch, muss wohl an der Literaturwissenschaft liegen", scherzte er und amüsierte sich über die Gesichtsfarbe seiner Begleiterin, die in diesem Augenblick von knallrot zu käseweiß und wieder zurück wechselte.

Die Gedanken zuckten wie Blitze durch Miriams Kopf. "Eigentlich schmeckt es gar nicht so schlecht. - Ich rauche doch gar nicht! - Wozu habe ich die Zigaretten denn sonst gekauft? - Das stinkt! - Gestern abend hat es echt gut getan. - Ich will beim Küssen nicht so schmecken wie Jakob! - Bestimmt hat Ben ein Pfefferminz für mich." "Ja", brachte sie schließlich mühsam heraus. Sichtlich nervös kramte sie im Picknickkorb nach ihren Zigaretten und steckte sich schließlich eine in den Mund. "Die erste geht scheinbar am schwersten raus", stellte sie fest, als das deutlich einfacher klappte als am Abend zuvor.

Die beiden rauchten gemeinsam, wobei Ben deutlich mehr Tempo an den Tag legte als Miriam. "Wenn er ausatmet, kommt der Rauch erst als scharfer Strahl aus dem Mund. Bei mir ist das nur eine Wolke", beobachtete sie. Mit jedem Zug normalisierte sich unterdessen ihre Gesichtsfarbe, auch die Anspannung löste sich im Wohlgefallen respektive in Rauch auf. "Das tat gut", musste sich Miriam eingestehen, nachdem sie die Zigarette geraucht und ausgedrückt hatte.


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