Alex(andra)

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05.02.2024 10:56
#16
We

Toll geschrieben. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


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07.02.2024 23:57
#17
Ch

"Nun ja, warum nicht", murmelte Alex vor sich hin. "Dann geh ich eben in den Tabakladen. Ich kauf die ja nur im Auftrag,"

Zunächst ging es zum Bäcker. Alex erwarb zwei verschiedene Brotsorten und ein Schokocroissant. Dann kaufte sie noch im Bioladen ein. Gemüsebrühe, Nudeln und gemahlenen Kurkuma. Nach der Nachschicht würde sie am Samstag eine Suppe kochen. Im Supermarkt holte sie noch Obst und Schokolade. Als sie das Einkaufszentrum gerade verlassen wollte erinnerte sie sich noch an den Auftrag von Svenja und ging zum Tabakladen. Als sie beim Verkäufer die Zigaretten orderte fragte dieser: "Sind Sie 18. Darf ich Ihren Ausweis sehen?" Alex kramte diesen aus ihrer Geldbörse und bekam Svenja' s Glimmstängel ausgehändigt. "Ganz schön teuer", dachte sie. 16 Euro 60 kosteten die beiden Schachteln. Alex errechnete überschlägig, dass Svenja und Eva jeweils etwa 300 Euro monatlich in Kippen investierten.

Auf dem Weg zum Ausgang wäre sie fast mit Azubi Michael zusammengestoßen. Dieser hatte zwei grosse Kartons mit Reis zu tragen und Alex daher sehr spät bemerkt. "Oh entschuldige bitte, ich hab Dich zu spät gesehen." "Alles gut, kein Problem", entgegnete Alex. "Ach Du bist das, ich hab die App schon fleissig genutzt." Michael war erfreut. Mehr als über die App Nutzung freute er sich, Alex wieder zu sehen. Ihre langen schwarzen Haare hatten ihm sofort gefallen und er fand Alex sehr sympatisch. Michael war 17, hatte aber noch keine Freundin (gehabt) und Alex passte exakt in sein Beuteschema. Er hoffte, sich mit seiner Ungeschicklichkeit nicht eine eventuelle Chance verdorben zu haben. "Leider muss ich den Reis in die Regale räumen, sonst hätte ich Dich als Entschädigung für den Schreck auf einen Kaffee eingeladen." Alex lächelte. "Mach Dir keinen Kopf. Alles gut." Sie verabschiedeten sich und Michael dachte beim Einräumen nur an Alex. Er hoffte, dass er sie bald wieder treffen würde. Die Einladung zum Kaffee als Entschädigung sah er als gute Chance für sein erstes Date.

(Fortsetzung folgt)


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08.02.2024 00:13
#18
Ch

"Nun ja, warum nicht", murmelte Alex vor sich hin. "Dann geh ich eben in den Tabakladen. Ich kauf die ja nur im Auftrag,"

Zunächst ging es zum Bäcker. Alex erwarb zwei verschiedene Brotsorten und ein Schokocroissant. Dann kaufte sie noch im Bioladen ein. Gemüsebrühe, Nudeln und gemahlenen Kurkuma. Nach der Nachschicht würde sie am Samstag eine Suppe kochen. Im Supermarkt holte sie noch Obst und Schokolade. Als sie das Einkaufszentrum gerade verlassen wollte erinnerte sie sich noch an den Auftrag von Svenja und ging zum Tabakladen. Als sie beim Verkäufer die Zigaretten orderte fragte dieser: "Sind Sie 18. Darf ich Ihren Ausweis sehen?" Alex kramte diesen aus ihrer Geldbörse und bekam Svenja' s Glimmstängel ausgehändigt. "Ganz schön teuer", dachte sie. 16 Euro 60 kosteten die beiden Schachteln. Alex errechnete überschlägig, dass Svenja und Eva jeweils etwa 300 Euro monatlich in Kippen investierten.

Auf dem Weg zum Ausgang wäre sie fast mit Azubi Michael zusammengestoßen. Dieser hatte zwei grosse Kartons mit Reis zu tragen und Alex daher sehr spät bemerkt. "Oh entschuldige bitte, ich hab Dich zu spät gesehen." "Alles gut, kein Problem", entgegnete Alex. "Ach Du bist das, ich hab die App schon fleissig genutzt." Michael war erfreut. Mehr als über die App Nutzung freute er sich, Alex wieder zu sehen. Ihre langen schwarzen Haare hatten ihm sofort gefallen und er fand Alex sehr sympatisch. Michael war 17, hatte aber noch keine Freundin (gehabt) und Alex passte exakt in sein Beuteschema. Er hoffte, sich mit seiner Ungeschicklichkeit nicht eine eventuelle Chance verdorben zu haben. "Leider muss ich den Reis in die Regale räumen, sonst hätte ich Dich als Entschädigung für den Schreck auf einen Kaffee eingeladen." Alex lächelte. "Mach Dir keinen Kopf. Alles gut." Sie verabschiedeten sich und Michael dachte beim Einräumen nur an Alex. Er hoffte, dass er sie bald wieder treffen würde. Die Einladung zum Kaffee als Entschädigung sah er als gute Chance für sein erstes Date.

(Fortsetzung folgt)


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08.02.2024 07:15
avatar  Malcolm
#19
Ma

Deinen Schreibstil finde ich sehr gut, weil du viel Feingefühl für solche "Alltagsdetails" hast, die super sind, um sich in die Charaktere einzufinden und die dem Spannungsbogen dienen.

Gefällt mir sehr bislang! Bin gespannt wie's weiter geht.

Das einzige, kleine Detail, das aber Jammern auf hohem Niveau ist? Die "Ich"-Perspektive finde ich bei solchen Geschichten immer noch einen Tick besser, weil sich dann die vage Illusion im Kopf bildet, die Geschichte könnte "echt" sein. Aber das tut dem hier echt keinen Abbruch.


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09.02.2024 20:00 (zuletzt bearbeitet: 09.02.2024 20:02)
#20
Ch

Als Alex zurück in der Klinik war wollte sie Svenja deren Bestellung und das Wechselgeld aushändigen. Doch trotz zweimaligem Klopfen kam keine Reaktion. Daher beschloss sie zunächst zu Abend zu essen. Das Brot war wirklich ausgezeichnet und Alex lernte in der Küche Katja kennen. Sie war bereits seit ihrer Ausbildung hier und hatte Nachtdienst gehabt, so dass es sich für sie eher um das Frühstück handelte. Die beiden unterhielten sich angeregt bis Katja sich in einen dreitägigen Kurzurlaub verabschiedete.

Da von Svenja weiter nichts zu sehen war ging Alex auf ihr Zimmer. Sie verschickte ihr Bild in ihrer "Dienstkleidung" an ihren Bruder und ihre beste Freundin. Danach telefonierte sie mit beiden und anschliessend ging Alex zu Bett. Die Ereignisse dieses Tages wiederholte sie vor ihrem geistigen Auge. Irgendwann erinnerte sie sich an die Zigaretten in der Seitentasche ihres Rucksacks. Nun ja, wenn Svenja diese noch gebraucht hätte, wäre sie sicher vorbei gekommen. Um nochmals aufzustehen war Alex bereits zu müde.

Der nächste Tag begann wie der vorherige, erstaunlicherweise kam es ihr bereits vor wie Routine. Die Abläufe beim Frühstück waren ihr bereits vertraut. Svenja war immer noch nicht aufgetaucht was Alex seltsam fand. Noch immer lagen die beiden Zigarettenschachteln in ihrem Zimmer.

Die heutige Visite fand ohne Alex statt. Ihre Ausbilderin, Schwester Leonie, bat sie in das Arztzimmer. Alex war überrascht, was nicht unbemerkt blieb. Leonie erklärte: "Keine Sorge, es ist alles gut. Dieses Zimmer hat einen Balkon und Dr. Bernstein kein Problem damit wenn ich hier gelegentlich zum Rauchen rausgehe. Es stört Dich hoffentlich nicht." Alex war erleichtert. "Kein Problem." Alex bekam ihr erstes kurzes Feedback von Leonie, die zwischendurch zwei rote Luckies durchzog. "Das war gestern schon sehr gut und mir ist auch aufgefallen wie motiviert Du bist." Dann bekam Alex noch Infos für die anstehende Nachtschicht und eine Bitte mitgeteilt. "Während der Nachtschicht dürfen wir die Station unter gar keinen Umständen verlassen. Daher bin ich in der Regel stündlich mal kurz am Balkon. Ich bitte Dich, wenn gerade da etwas sein sollte den gelben Knopf auf Deinem Piepser zu drücken. Den roten bitte nur im Notfall wenn Du ganz sicher bist dass der Diensthabende Arzt sofort handeln muss." Alex nickte. "So, jetzt Rauch ich noch eine und danach muss ich in die Verwaltung", beendete Leonie das Gespräch mit ihrem Schützling.

(Fortsetzung folgt)


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11.02.2024 23:50
#21
Ch

"Schwester Leonie, wie schön dass sie es einrichten konnten", flötete Verwaltungsdirektor Reichert. "Darf ich Ihnen was zu trinken anbieten?" Leonie war überrascht. Zwar hatte sie ein gutes Verhältnis zu ihrem Vorgesetzten, aber heute überschlug er sich vor Freundlichkeit. "Einen Kaffee mit viel Milch, bitte", antwortete sie. Diesen bekam sie sofort und dazu sogar Kekse, was für den "Sparkommissar" erstaunlich war. Dann legte er los: "Ich hatte Sie vor einigen Wochen mal gefragt, ob Sie die Nachfolge der Oberschwester antreten möchten. Haben Sie dazu Ihren Meinungsbildungsprozess abschliessen können?" Leonie nahm einen Schluck. "Ihr Vertrauen ehrt mich und ja, ich nehme ihr Angebot gerne an." Reichert wirkte erleichtert. "Das freut mich ungemein, Sie wissen, Sie sind unsere Wunschkandidatin." Leonie war erfreut. Sie hatte aber das unbestimmte Gefühl dass das noch nicht alles war. Reichert setzte nach: "Vermutlich haben Sie bemerkt dass die Oberschwester gesundheitlich angeschlagen ist. Ich zweifle, dass sie die 15 Monate bis zu ihrer regulären Verrentung noch durchhält. Daher, würden sie auch kurzfristig übernehmen ?" Reichert blickte Leonie erwartungsvoll an. Diese nickte. "Ja, wann immer es so weit ist, ich stehe bereit." Reichert war erleichtert. "Da fällt mir ein Stein vom Herzen. Die Personalie bereitet mir seit einiger Zeit Sorge. Ich habe auch immer wieder Beschwerden auf den Tisch bekommen. Zuletzt hat ja leider Schwester Anna wegen ihr gekündigt. Zum Glück konnte ich dieses Jahr zwei Lernschwestern finden. Ich habe sie mit Absicht Ihnen zugeteilt. Wie machen sich denn die beiden?" Leonie berichtete dass Alex einen sehr guten Eindruck hinterlassen hatte und Svenja zwar unpünktlich aber ansonsten auch sehr engagiert war. Reichert nickte zufrieden. Nach ein wenig small talk war der Termin beendet und Leonie ging zurück auf die Station. "Oberschwester Leonie", sagte sie im Selbstgespräch. "Das hört sich doch gut an ."

In der Zwischenzeit hatte sich das Rätsel um Svenja ' s "Verschwinden" geklärt. Die arme hatte einen heftigen Migräne Anfall gehabt, war aber nach einer Tablette und 11 Stunden Schlaf wieder fit. "Gleich nach Dienstschluss hol ich mir die Zigaretten ab, bis dahin schnorre ich bei Eva", liess sie Alex beim Mittagessen wissen.

Diese war nachdenklich. Erst ging Leonie mit ihr -um rauchen zu können- auf den Balkon und bei Svenja und Eva drehte es sich auch ständig um Zigaretten Pausen. Selbst Dr. Bernstein hatte sie vom Fenster aus beobachtet, wie er eine Zigarette anzündete. "Bin ich hier die einzige die nicht raucht?", murmelte sie als sie ihr Tablett zurück brachte. "Was ist da dran wenn die Schwestern und sogar der Stationsarzt". Weiter kam sie nicht. "Was meinst Du?", fragte Eva. Alex wurde aus ihren Gedanken gerissen. "Ach nichts, ich führe manchmal Selbstgespräche".

(Fortsetzung folgt)


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14.02.2024 22:37 (zuletzt bearbeitet: 14.02.2024 22:38)
#22
Ch

Der Nachmittag plätscherte ohne besondere Vorkommnisse vor sich hin. Nach Feierabend holte Svenja ihre Zigaretten und das Wechselgeld bei Alex ab. Diese hatte ihre Überlegungen zum Thema rauchen noch nicht weiterführen können. Nun nutzte sie die Gunst des Augenblicks: "Das ist aber echt teuer. Wie machst Du das finanziell?", wollte sie wissen. "Leider sind die Preise echt heavy", antwortete Svenja. "Aber ich rauche nun mal unheimlich gerne und es hilft mir super um zu entspannen." Danach gingen beide in den Park hinter dem Krankenhaus. Svenja um zu rauchen, Alex um frische Luft zu tanken. Nach den vielen Stunden auf der Station tat ihr das gut. Mittlerweile hatten die beiden das Thema gewechselt. Svenja hatte das Wochenende frei und wollte am Samstag Vormittag nach Hause.

Nach dem Abendbrot verbrachten die beiden den restlichen Abend mit Eva und Bufdi Martin vor dem Fernseher. Während die beiden Raucherinnen mal wieder draussen waren plauderte Alex mit Martin. Er überbrückte die Zeit bis zu seinem Medizinstudium hier. "Das ist eine tolle Erfahrung. Ich sehe das Krankenhaus hier mit ganz anderen Augen als jemand der nur die Uni kennt", erklärte er Alex. "Mit meinem Abischnitt muss ich insgesamt 2 Jahre warten. In der Zwischenzeit bin ich hier. Da kann ich nicht nur viele Erfahrungen sammeln sondern auch Kontakte knüpfen." Als die Sendung zu Ende war gingen Eva, Alex und Svenja auf ihre Zimmer. Während Alex und Svenja duschen gingen machte Martin im Treppenhaus diskret kehrt. Wie so oft in den letzten Monaten verbrachte er die Nacht bei Eva.

(Fortsetzung folgt)


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18.02.2024 23:24
#23
Ch

Der nächste Tag begann für Alex wieder früh. Auch heute war sie vor ihrem Wecker wach geworden. Vor der Schicht nahm sie sich Zeit für ein ausgiebiges Frühstück, Müsli mit Joghurt und frischem Obst.

Als sie auf die Station kam traf sie eine hektische Leonie. "Heute bin ich meine eigene Stellvertreterin", erklärte sie Alex. "Die Oberschwester ist bis auf weiteres im Krankenstand. Bis Katja aus dem Urlaub zurück ist schiebe ich Doppelschichten." Alex war überrascht. Gestern Vormittag hatte die Oberschwester noch ein straffes Regiment geführt und keine Anzeichen von Schwäche ausgestrahlt. "Kann ich Dir irgendwie helfen?", fragte sie. "Oh ja", meinte Leonie. "Kannst Du das Frühstück mit Eva alleine austeilen? Ich möchte mich ein Stündchen hinlegen." Alex nickte. "Aber klar doch, das kriegen wir hin." Leonie bedankte sich. "Wenn was ist, ich bin im Arztzimmer." Dr. Bernstein, den Leonie aus alten Schulzeiten kannte, überliess ihr seine Liege und übernahm die allfälligen Dokumentationen. "Bernstein sitzt im Schwesternzimmer, was ist denn hier passiert?", fragte eine sichtlich überraschte Eva als sie nach Ihren beiden Frühstücks Zigaretten auf die Station kam. Alex erklärte ihr alles. Dann meinte Eva: "Die arme, was für ein Stress. Wenigstens kommt Katja bald zurück. Anna fehlt jetzt doppelt." Alex blickte erstaunt. "Anna? Kenne ich noch nicht. Ist sie auch in Urlaub?" Eva schüttelte den Kopf. "Nein, sie hat gekündigt. Wegen nichts. Aber die Oberschwester hatte daraus einen Fall für den Staatsanwalt gemacht. Ich werd Dir die Geschichte nachher in Ruhe erzählen. Jetzt müssen wir ran. Die Patienten haben Hunger."

Svenja konnte an diesem Tag ausschlafen. Sie war erst für den Nachtdienst eingeteilt.

Nach der Visite, Leonie war wieder erfrischt, hatten Alex und Eva Pause. "Kommst mit mir raus?", fragte Eva, die dringend rauchen wollte. "Dann erzähl ich Dir die Geschichte."
Alex nickte und die beiden gingen in den Park. Nachdem Eva drei gierige Züge genommen hatte begann sie zu erzählen. "Anna war 4 oder 5 Jahre hier. Es war mal wieder ein stressiger Tag und Anna war rauchen gegangen ohne auszustempeln. So was passiert schon mal. Der Drachen bekam das mit und prompt schrieb sie an Reichert einen doofen Brief in dem sie eine Abmahnung für Anna wegen grober Pflichtverletzung forderte. Bei Reichert landet das konsequent im Papierkorb. Aus Frust darüber dass nichts passierte, hielt sie Anna vor der kompletten Truppe -einschliesslich mir als Azubi- eine 10 minütige Standpauke. Das war echt mega peinlich." Die erste Zigarette war aufgeraucht und Eva zündete sich gleich noch eine an. Alex nutzte diese Zeit für eine kurze Zwischenfrage. "Was passierte dann?" Eva blies eine lange Wolke aus, dann berichtete sie weiter. "Nun, zuerst nichts. Anna schien alles zu schlucken. Kein einziges Wort. Aber 3 Wochen später legte sie Reichert die Kündigung auf den Tisch. Weißt Du Alex, hier sucht jedes Krankenhaus Personal. Anna hat mir erzählt, sie hat nur eine Bewerbung geschrieben und bekommt dort 200 Euro mehr im Monat."

"Das ist wirklich schade", meinte Alex während sie Eva' s Wolken ein wenig beobachtete. "Jetzt fehlt ihre Erfahrung." Eva nickte. "Jetzt müssen wir Azubis und unser Bufdi die Lücke füllen. Und die ganze Verantwortung wird bei Leonie abgeladen."

Als die beiden zurück auf der Station waren ging Leonie auf den Balkon zu Dr. Bernstein. Der Stress hatte ihren -ohnehin nicht geringen- Luckies Konsum nochmals gesteigert. Ihr alter Schulfreund gab ihr zunächst galant Feuer und danach einen guten Rat: "Nutz die Gunst der Stunde. Reichert ist gerade gut gelaunt. Sag ihm Du möchtest ab sofort das Gehalt einer Oberschwester." Leonie nickte und zog noch zweimal tief. "Wenn er zickt, sag ihm was er dadurch spart dass er für Anna ne Azubine eingesetzt hat", fügte Dr. Bernstein hinzu. Leonie nickte ihm verschwörerisch zu. "Wir sind noch immer ein eingespieltes Team, wie damals als Klassensprecher in der 8 A."

(Fortsetzung folgt)


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24.02.2024 17:55
#24
Ch

Nach dem Mittagessen ging es stressig weiter. Auf der Station war viel zu tun. So freute sich Alex sehr, als endlich Feierabend war. Da es draussen in Strömen regnete verbrachte Sie den Abend zunächst im Gruppenraum und danach in ihrem Zimmer. Nach einer ausgiebigen Dusche notierte sie in ihrem Tagebuch was sie in den letzten beiden Tagen erlebt hatte. Kurz darauf schlief sie bereits ein.

Eva und Svenja zog es trotz des schlechten Wetters an diesem Abend mehrfach nach draussen. "Echt doof dass wir auf den Zimmern nicht rauchen dürfen", beklagte Svenja gegenüber Eva. Diese war der gleichen Meinung, doch das änderte nichts an der Sachlage.

Am nächsten Tag konnte Alex ausschlafen, schliesslich begann ihre Schicht erst am frühen Abend. 10 Stunden durchgeschlafen zu haben, das tat gut.

Nach dem verspäteten Frühstück machte sie sich auf den Weg zum Einkaufsmarkt. Neue Sneaker standen auf ihrem "Wunschzettel" und tatsächlich fand sie schnell etwas passendes in der gewünschten Farbe. Die Schuhe waren sogar stark reduziert so dass ihr Budget zusätzlich für eine schicke Bluse reichte. Zufrieden schlenderte sie noch durch das Einkaufszentrum. Sie kam auch am Tabakladen vorbei und erinnerte sich, hier vor einigen Tagen für Svenja Zigaretten gekauft zu haben. Alex blieb einen Moment stehen und betrachtete die vielen verschiedenen bunten Schachteln. Während der kurzen Zeit kamen zwei Kunden aus dem Laden und drei gingen hinein. "Was ist da nur dran, dass so viele Leute rauchen?", murmelte sie im Selbstgespräch."

(Fortsetzung folgt)


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24.02.2024 23:02
avatar  mncmnd
#25
mn

Du verlangst uns viel Geduld ab haha, aber ich freue mich auf den “Moment der Momente” ;)


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25.02.2024 08:44
#26
avatar

Zitat von mncmnd im Beitrag #25
Du verlangst uns viel Geduld ab haha, aber ich freue mich auf den “Moment der Momente” ;)


So geht's mir auch. Bin mal gespannt wie es schlussendlich "dazu" kommt


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25.02.2024 09:22
avatar  Malcolm
#27
Ma

Ich schließe mich an. Er macht das echt gut!


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25.02.2024 17:40
#28
Ch

Vielen Dank an alle für das motivierende Feedback der vergangenen Wochen.

Ein bischen Geduld noch, der entscheidende Moment ist nicht mehr fern.


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26.02.2024 21:06
#29
Ch

Ohne eine Antwort gefunden zu haben ging Alex zurück. Nach dem Mittagessen fand sie endlich Zeit, in dem Kriminalroman weiterzulesen, den ihr Bruder ihr kürzlich geschenkt hatte. Alex liebt Krimis. Sowohl als Bücher wie auch im Fernsehen.

Frühzeitig machte sie sich auf den Weg um rechtzeitig zum Schichtwechsel auf der Station zu sein. Zunächst erklärte Leonie ihr einige wichtige Dinge. Die Abendruhe hatte eingesetzt. Einige Patienten sahen fern. Insgesamt war wenig los. "Ein Glück", meinte Leonie. "Eine entspannte Schicht kann ich echt mal gebrauchen." Als sie von einer weiteren Zigaretten Pause zurückkam meinte Alex: "Würdest Du mir sagen warum Du rauchst und was daran so besonders ist? Also nur, wenn die Frage nicht indiskret ist." Leonie nickte. "Tja, das ist echt eine gute Frage. Mittlerweile rauche ich seit 27 Jahren, da denke ich gar nicht mehr darüber nach. Das besondere daran, das musst Du für Dich spüren. Es ist immer ein Moment der Ruhe und Entspannung, eine kurze Flucht aus dem Alltag. Warum fragst Du?" Alex überlegte kurz: "Ich bin überrascht dass hier alle Schwestern rauchen und sogar Dr. Bernstein. Da frag ich mich eben, was ist da dran."
Leonie nickte. "Ich denke hier hat das sehr viel mit Stress zu tun. Und Zigaretten helfen eben sehr zu entspannen. Nach einer gewissen Zeit stellt sich die Sucht ein, dann rauchst Du zwangsläufig. Aber Alex, Du musst nicht rauchen um hier dazu zugehören. Lass Dir da von Svenja oder Eva nichts einreden." Das läuten eines Patienten beendete die Unterhaltung. Der Patient benötigte Leonie' s Hilfe.

Alex nutzte die Zeit um eine Kanne Früchtetee aufzusetzen. Nachdem Leonie zurück war tranken beide Tee und plauderten über verschiedene Themen. Beide verstanden sich von Beginn an sehr gut. Leonie liess auch nie die "Chefin" raushängen. Sie war mehr der Typ "ältere Schwester".

(Fortsetzung folgt)


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01.03.2024 22:04
#30
Ch

Die Nachtschicht plätscherte ruhig ihrem Ende entgegen. Als ihre Kolleginnen zur Frühschicht kamen war für Alex und Leonie "Feierabend". Während sich Leonie auf den Weg nach Hause begab -zusammen mit ihrem Lebensgefährten hatte sie vor einigen Jahren eine Eigentumswohnung gekauft- ging Alex ins Schwesternwohnheim und kochte ihr "Abendessen", Gemüsebrühe mit Nudeln. "So spät hab ich noch nie gekocht", meinte sie zu Katja, die gerade von ihrem Kurzurlaub zurückkam und ab 9 Uhr Dienst hatte. "Du meinst wohl so früh", antwortete diese lachend. Alex gab ihr einen Teller ab und Katja berichtete von ihrer Reise.

Es war taghell als Alex schlafen ging. Sie war 22 Stunden wach gewesen. Die kurze Müdigkeit gegen 3 Uhr hatte sie gut überwunden. Jetzt war sie sehr müde und schlief sofort ein.

Es war nach 15 Uhr als Alex aufwachte. Die Sonne schien und es war ein warmer Sonntag. Sie fand dass dieser Tag zu schade war um weiter im Bett zu bleiben. So machte sie sich kurz frisch und konnte sich noch die letzte Semmel von Eva s morgendlichem Einkauf sichern. Danach beschloss Alex einen Spaziergang zu unternehmen. Ohne wirkliches Ziel schlenderte sie durch die nähere Umgebung. Als sie an einer Konditorei mit Cafe vorbeikam beschloss sie, ein Stück Kuchen und eine Tasse Cappuccino zu geniessen. Doch das war leichter gesagt denn getan. Alle Tische schienen besetzt zu sein. Dann entdeckte Alex noch einen freien Platz.

Als sie näher kam sah sie, dass auch dieser Tisch besetzt war. Michael hatte wohl die gleiche Idee gehabt und als er Alex sah winkte er ihr zu. "Hi, schön Dich zu sehen. Magst Dich setzen? Hier ist noch frei." Alex nahm Platz und Michael fuhr fort: "Cool dass wir uns hier treffen, ich schulde Dir ja noch einen Kaffee. Willst auch ein Stückchen Kuchen? Sehr lecker hier." Alex erinnerte sich an die Aktion mit dem Reiskarton und dem Kaffee als angebotene Entschädigung. "Ja gerne, einen Cappu und eine Schwarzwälder Kirsch Torte". Die Einladung nahm sie gerne an auch wenn sie von sich aus dies nicht eingefordert hätte.

Erst jetzt sah sie, dass neben Michael's Kaffeetasse ein Aschenbecher stand in dem einsam eine ausgedrückte Kippe lag. Bei näherem hinsehen bemerkte sie in seiner Hemdentasche eine rote Schachtel. "Gauloises" konnte sie den weissen Schriftzug entziffern.

(Fortsetzung folgt)


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