Wieso wirken rauchende Frauen auf Männer wie uns bloß so anziehend, wo das Rauchen doch von großen Teilen der Gesellschaft eher negativ wahrgenommen und zunehmend geächtet wird? Einfache Gründe sind schwer zu finden. Das Phänomen betrifft schließlich Raucher wie Nichtraucher und angesichts von gerade erst 500 Jahren Geschichte des Tabaks in Europa sollten evolutionsbiologische Ursachen weitgehend ausscheiden. Was könnte es also dann sein? Was verbinden wir mit Raucherinnen, was sie so attraktiv macht? Und wo gibt es Parallelen zum Sexuellen? Ein paar Hypothesen:
1) Rauchen kann hübsch und elegant aussehen. Zigaretten können zwischen den Fingern einer hübschen Frau wie ein modisches Accessoire wirken. Abhängig vom Typ der Frau und der individuellen Vorliebe des Betrachters werden unterschiedliche Sorten von Zigaretten als schön empfunden. Mal werden lange Zigaretten, Slims, All-Whites oder exotische bunte Zigaretten bevorzugt, mal eher die klassischen King-Size Corks. Manchmal ist es auch ein bestimmter Aufdruck. Dies kennt man auch von anderen Schmuckstücken. Einige Marken wie z. B. Vogue oder Eve bewarben sogar explizit ein besonders weibliches und elegantes Aussehen ihrer Zigaretten. Hinzu kommen die Packung oder das Etui, das Feuerzeug und die Tasche, in der sie alles verstaut. Beim Rauchen präsentiert sie das alles, wenn auch oft unbeabsichtigt, allen um sich herum. Auch der Rauchvorgang, also das Anzünden, das Ziehen, das Ein- und Ausatmen, das Halten, Abaschen und Ausmachen der Zigarette, kann lässig, elegant oder niedlich wirken. Es ist ein Spiel mit Feuer und Rauch. Jede Raucherin hat hier ihren eigenen Stil, der mehr oder weniger attraktiv wirken kann. Neben der Rauchtechnik, eventuellen Tricks etc. können dabei auch Mimik und Gestik eine Rolle spielen. Auch das Zusammenspiel der Optik mit dem Charakter kann relevant sein. Bei selbstbewussten Frauen oder Partymäusen kann das Rauchen leicht cool und glamourös, bei braven oder schüchternen dagegen schnell niedlich wirken.
2) Rauchen symbolisiert Freiheit, auch dank der vielen Werbekampagnen von Gauloises, Marlboro und Co. Es kann als Zeichen der Emanzipation der Frau verstanden werden. So bewarb die US-Marke Virginia Slims ihre Zigaretten lange Zeit als Torches of Freedom. Die Entscheidung für das Rauchen stellt für junge Frauen und Mädchen, insbesondere in Nichtraucherhaushalten, oft einen Tabubruch dar, der auch als Zeichen des Erwachsenseins und der Unabhängigkeit gesehen werden kann. Und viele Männer mögen eigenständige Partnerinnen. Wenn eine junge Frau mit dem Rauchen anfängt, kann es außerdem als Verlust ihrer Unschuld und als Zeichen des Erwachsenwerdens gesehen werden, ähnlich wie der Verlust der Jungfräulichkeit. Diese Analogie zum Sexuellen könnte auch das Interesse von Männern wecken. Verstärkt wird dies nochmal, wenn die Frau ansonsten eine sehr liebe und brave ist und das Rauchen ihr einziges Laster darstellt.
3) Rauchen hat auch etwas Intimes. Es macht die Atmung sichtbar und zeigt damit eine Verbindung zwischen dem Körper der Raucherin und ihrer Umgebung. Zudem wird beim Rauchvorgang die Aufmerksamkeit auf die Lippen und die Hände der Frau gelenkt. Hübsche Lippen und Hände wirken auf viele Männer attraktiv und ihnen kommt beim Küssen, Händchenhalten und anderen sexuellen Aktivitäten große Bedeutung zu. Zudem stellt das Rauchen oft ähnlich wie die Sexualität ein gewisses gesellschaftliches Tabu dar. Daher versuchen manche Frauen, ihr Rauchen vor anderen zu verheimlichen. Der Verdacht, dass sie heimlich raucht, kann eine hübsche Frau interessant machen und ihr eine geheimnisvolle Aura geben, insbesondere dann, wenn es sonst niemand von ihr vermuten würde. Es als einziger von ihr zu erfahren, kann dagegen ein Zeichen von Nähe und Vertrauen sein. Des Weiteren kann Rauchen an intimen Orten oder in intimen Situationen, z. B. morgens im Bett, nach dem Sex, im Bad, die Verbindung zur Intimität erhöhen. Gemeinsames Rauchen als Paar, geteilte Zigaretten und Rauchküsse können das noch verstärken.
4) Der Genuss und die Lust auf die Zigarette können eine Rolle spielen. Rauchen entspannt, regt an und setzt Glücksgefühle frei. Männer mögen es, wenn ihre Partnerin sich gut fühlt und ihr Lächeln oder ein verträumter Gesichtsausdruck beim Rauchen könnten Assoziationen mit sexuellen Erlebnissen hervorrufen. Eine Raucherin zeigt eine gewisse Neigung zum Genuss, zur Verführbarkeit und zur Impulsivität und ist nicht rein vernunftgeleitet, da Rauchen ja keinen pragmatischen Sinn hat. Diese Eigenschaften könnten sie für erotische Abenteuer interessanter machen. Eine Raucherin zeigt eine gewisse Neigung zum Genuss, zur Verführbarkeit und zur Impulsivität und ist nicht rein vernunftgeleitet, da Rauchen ja keinen pragmatischen Sinn hat. Diese Eigenschaften könnten sie für erotische Abenteuer interessanter machen.
5) Rauchen kann die soziale Interaktion fördern. Gemeinsames Rauchen schafft eine Verbindung und kann Freunde oder auch Fremde näher bringen. Rauchen kann ein Zeichen sein, dass sie Gesellschaft sucht und dazugehören will, gerade wenn sie normalerweise nur wenig raucht. Es erleichtert das Kennenlernen und wenn sie einen Mann nach Feuer oder einer Kippe fragt, könnte das unter Umständen auch auf ein Interesse zurückzuführen sein, Kontakt aufzunehmen.
6) Im Vergleich zu Alkoholismus oder illegalen Drogen, worauf vielleicht einzelne der hier genannten Eigenschaften auch zutreffen könnten, birgt Rauchen kaum akute Gefahr und hat in der Regel keine tieferen Persönlichkeitsveränderungen wie Aggressivität, Lethargie oder Depression zur Folge. Schwere gesundheitliche Schäden sind nur bei langem oder starkem Konsum zu erwarten. Wenn sie keine starke Raucherin ist und z. B. mit der ersten Schwangerschaft aufhört, hat sie ganz gute Chancen, ohne Lungenkrebs, COPD und Co davonzukommen. Das bedeutet weniger Abturns. Wahrscheinlich gibt es daher mehr Rauchfetischisten als z. B. Sauffetischisten.
7) Vielleicht doch noch ein kleines evolutionsbiologisches Argument: Da Rauchen der Schönheit und Gesundheit eher ab- als zuträglich ist, muss eine hübsche und gesunde, vielleicht sogar sportliche Raucherin von Natur aus sehr "gute" Gene haben, was für die Fortpflanzung schließlich optimal ist.
8) Zum Schluss wahrscheinlich das Wichtigste: Kindheitliche Erfahrungen, Tabakwerbung und Literatur oder Filme haben die Wahrnehmung von rauchenden Frauen positiv beeinflusst, bei manchen Männern wohl mehr als bei anderen. Trotzdem muss es ja eine Grundlage dafür geben.
Was meint Ihr? Welcher Punkt könnte bei Euch am ehesten zutreffen? Oder habt Ihr andere Ideen bzw. Erfahrungen?